Die Schweiz ist ein Volk von Pendlern. Vier Millionen Menschen müssen zur Arbeit pendeln. Und gemäss Bundesamt für Statistik haben 2017 71 Prozent ausserhalb ihrer Wohngemeinde gearbeitet. Die Arbeitswege werden dabei immer länger. Durchschnittlich legen Arbeitspendler heute ungefähr 15 Kilometer pro Weg zurück und benötigen dafür etwas mehr als 30 Minuten. Mehr als die Hälfte der Pendler benutzte 2017 dafür das Auto, 31 Prozent den öffentlichen Verkehr. Trotz hervorragendem öffentlichem Verkehr setzen also immer noch sehr viele Pendler auf das Auto.
Die Verbindungen zwischen den Zentren sind sehr gut ausgebaut und etwa zwischen Zürich und Bern oder Lausanne und Genf ist der Zug oft sogar schneller als das Auto. Das Problem liegt bei der letzten Meile, also dem Weg vom Wohnort zum Bahnhof oder vom Bahnhof zum Arbeitsplatz. Bis autonome Autos auf den Strassen verkehren, dürfte noch etwas Zeit verstreichen.
Warum also nicht Auto und Bahn kombinieren? Park and Rail heisst das Angebot, das die SBB hier machen. 27 500 Parkplätze an rund 580 Bahnhöfen bieten die SBB an. Ein Blick auf die Preise fördert grosse Unterschiede zu Tage. An den teuersten Lagen kostet das Tagesticket 16 Franken und ja, es gibt sogar noch Gratis-Parkplätze, wie die SBB auf Anfrage bestätigen. «Gerade im ländlichen Raum, wo die weiteren öffentlichen Parkplätze der Gemeinde kostenlos sind», so die Antwort. In der Regel bewegen sich die Preise jedoch zwischen 4 und 16 Franken pro Tag. Für Pendler besonders attraktiv sind Monats- und Jahreskarten, die zwischen 40 und 160 beziehungsweise 400 und 1600 Franken kosten.
Ein Vergleich der Anlagen in der jeweiligen Region kann sich also lohnen. Denn beim gleichen Anbieter können also Parkplätze mehr als viermal mehr kosten. «Der Preis hängt vom Standort, der Konkurrenz, der Nachfrage und vor allem vom Bahnangebot ab», erklärt SBB-Mediensprecher Reto Schärli. Konkret bedeutet dies, dass etwa ein Viertelstundentakt ab dem Bahnhof zu teureren Parkplätzen führt, als wenn es ab dem Bahnhof einen Halbstundentakt gibt. «Je attraktiver ein Standort, desto höher die Nachfrage und dementsprechend der Preis», sagt Reto Schärli.
Die SBB haben das Angebot an P&R-Anlagen kontinuierlich ausgebaut. Im Jahr 2000 waren es noch 12 000 Plätze, 2016 bereits über 26 000 und aktuell rund 27 500. «Je nach Siedlungsart, aktuellem Angebot und vor allem der aktuellen Auslastung werden wir nach wie vor Anlagen punktuell ausbauen», sagt Reto Schärli.
Grundsätzlich könne die Nachfrage befriedigt werden, heisst es bei den SBB, es gäbe aber vereinzelt Anlagen, die manchmal überlastet seien. Dessen müssen sich die Kunden bewusst sein, denn auch wenn sie das Ticket vorab online, via App, am Schalter oder am Automaten gekauft haben, besteht kein Anspruch auf einen freien Parkplatz und nicht an jedem Standort gibt es viele Parkplätze, manchmal sind es auch nur ein Dutzend. Konkret heisst dies, dass der Parkplatz voll sein kann und in diesem Fall gibt es keine Erstattung der Parkplatzkosten.
Ort | Plätze | Tag | Monat | Jahr |
---|---|---|---|---|
Aigle | 347 | 7 Fr. | 70 Fr. | 700 Fr. |
Allaman | 88 | 7 Fr. | 70 Fr. | 700 Fr. |
Baden | 40 | 16 Fr | 160 Fr. | 1600 Fr. |
Bassecourt | 36 | 0 Fr. | 0 Fr. | 0 Fr. |
Basserdorf | 122 | 6 Fr. | 60 Fr. | 600 Fr. |
Biasca | 62 | 6 Fr. | 60 Fr. | 600 Fr. |
Bümpliz Süd | 32 | 6 Fr. | 60 Fr. | 600 Fr. |
Cadenazzo | 68 | 6 Fr. | 50 Fr. | 500 Fr. |
Chur | 121 | 12 Fr. | 120 Fr. | 1200 Fr. |
Cossonay-Penthalaz | 66 | 8 Fr. | 80 Fr. | 800 Fr. |
Emmenbrücke | 89 | 6 Fr | 60 Fr. | 600 Fr. |
Glarus | 46 | 5 Fr. | 50 Fr. | 500 Fr. |
Herzogenbuchsee | 99 | 10 Fr. | 70 Fr. | 700 Fr. |
Liestal | 243 | 10 Fr. | 80 Fr. | 800 Fr. |
Neuenburg | 190 | 14 Fr. | 150 Fr. | 1500 Fr. |
Nyon | 101 | 12 Fr | 80 Fr. | 800 Fr. |
Olten | 108 | 12 Fr | – | 900 Fr. |
Palézieux | 183 | 7 Fr. | 70 Fr. | 700 Fr. |
Pfäffikon (SZ) | 178 | 7 Fr. | 70 Fr. | 700 Fr. |
Turbenthal | 43 | 4 Fr. | 40 Fr. | 400 Fr. |
TEXT DINO NODARI
Strampeln, fluchen, geniessen
Das Outdoorgebiet Villars-Gryon-Les Diablerets im Waadtland ist wohl bei den wenigsten Deutschschweizern auf der ...
Jugend und Mobilität
Wie stehen die Jungen heute zum eigenen Auto?
Bijous für Pflanzenfreunde
Fünf Parks in der Schweiz, die man gesehen haben sollte.
Reduziert aufs Dacia-Maximum
Mit bewährter Technologie, einer cleveren Modellpalette und tiefen Nettopreisen mischt die Marke Dacia den Automarkt auf.