Entstanden als einfaches Garagen-Start-up, hat sich das Freiburger Unternehmen Bcomp dank seiner Produkte auf Flachsbasis als Schlüsselpartner für nachhaltige Entwicklung im Automobilsektor etabliert. «Damals bauten wir in unserem Geschäftsraum Skier mit Flachsfasern. Sie besitzen von Natur aus gute mechanische Eigenschaften und ermöglichen eine deutliche Gewichtsreduzierung», sagt CEO Christian Fischer. Nachdem sich das Unternehmen auf dem Sport- und Freizeitmarkt behauptet hatte, wandte es sich dem Motorsport zu. «Strategisch gesehen, handelt es sich um ein Tor zum Automobilmarkt, da viele Unternehmen die Technologien aus dem Motorsport auf die Serienproduktion übertragen», betont Fischer.
Und Bcomp schlägt so richtig zu, als das Unternehmen vor drei Jahren Porsche Motorsport als Kunden gewinnt. Ziel? Die Reduzierung des CO2-Fussabdrucks bei gleicher Leistung wie der Kohlestoffteile, wobei obendrein eine Gewichtsreduktion, mehr Sicherheit sowie eine Kostensenkung von bis zu 30 Prozent erzielt werden. Unter Fortführung seiner strategischen Linie erschafft Bcomp vor sechs Jahren den Bereich Forschung und Entwicklung für Serienautos und nimmt drei Jahre später den Dialog mit verschiedenen Marken auf. Heute laufen rund 20 Projekte mit verschiedenen Marken wie Porsche, McLaren und Polestar, die etwa 30 Mitarbeiter beschäftigen. Dank einer Investition von fast drei Millionen Franken befindet sich das Unternehmen nun in der Schlussphase seiner für den Automobilsektor der Stadt Freiburg bestimmten Produktionslinie.
Konkret produziert die Firma Platten aus gewebten Flachsfasern. Auf der Rückseite derselben wird eine dreidimensionale Struktur angebracht – ähnlich der Adern von Blättern –, die das Produkt weiter verstärkt. Anschliessend werden die Bauteile extern geformt, lackiert oder mit Leder oder Stoff bezogen. Sie sind für die Verkleidung von Armaturenbrettern, Mittelkonsolen, Ellbogenstützen oder Türinnenseiten vorgesehen. Punkto Verkehrssicherheit sind die Bcomp-Komponenten bei einem Unfall nicht direkt entscheidend, doch erweisen sie sich laut Tests eines deutschen Fachinstituts als sicher. Im Gegensatz zu Kohlenstoff, dessen Bruchkanten scharf sind, fungieren die Flachsteile als Schutznetz.
Neben dem Sicherheitsaspekt sind die Bcomp-Produkte vor allem interessant, weil sie CO2-Einsparungen bringen: «Dank einer deutlichen Gewichtsreduzierung im Vergleich zu Kunststoff (bis zu 50%) und der Reduzierung des CO2-Fussabdrucks bei der Produktion setzen wir den Hebel doppelt an», sagt Christian Fischer. «Zudem wird die Verwendung von Kunststoff um bis zu 70 Prozent reduziert.» Argumente, die Polestar überzeugen. Die E-Fahrzeug-Marke enthüllte im Februar 2020 ihr mit Teilen von Bcomp ausgestattetes Konzeptauto Precept. Es wird nun in Serie hergestellt. Laut Fischer werden die Komponenten aus Freiburg Polestar ermöglichen, seine Ziele weiterzuverfolgen, sprich die negativen Umweltauswirkungen der Autos dank biobasierter Produkte zu minimieren und die Verwendung von Kunststoff zu verringern. Das ehemalige Garagen-Start-up wird also aufs Neue aus der Garage herauskommen, diesmal jedoch in Form von Fahrzeugen mit nachhaltig hergestelltem Innenraum.
Text: Aline Beaud
Fotos: Four Motors/Chricarpics, 2020 Dr. Ing. H. C. F. Porsche AG, McLaren Racing
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