Mercedes-Benz A-Klasse 250 (2018)

Nach diesen ersten Eindrücken wird schnell ersichtlich, dass sich die zweite Ausgabe der Mercedes-Schräghecklimousine ästhetisch nicht grundlegend verändert hat. Der Längenzuwachs (+16 cm) verleiht ihr ein schlankeres Aussehen. Doch auch wenn die A-Klasse nun zu den grösseren Kompakten gehört, ist der Platz an Bord und das Kofferraumvolumen (+29 l) kaum grosszügiger als bei Konkurrenzmodellen. Hinter dem Lenkrad merkt man schnell, dass dieses digitale Raumschiff der Dynamik und dem Fahrspass den Vorzug gibt. Im Agglomerationsverkehr relativ straff abgestimmt, erweist sich die A-Klasse dennoch als guter Reise wagen.
Sie ist etwas weniger wendig als die meisten Kompaktwagen, vermittelt ein sicheres Fahrverhalten, fühlt sich aber eher synthetisch an. Ähnlich verhält sich der 2-Liter-Turbomotor, der seine 224 PS konstant und unaufgeregt linear entfaltet. Die aufregende Seite der A-Klasse steckt in ihren Fahrassistenzsystemen, die ebenso ausgeklügelt wie das digitale Armaturenbrett sind. Wer sich von der Optionenliste bedient, kann einen adaptiven Tempomaten und einen Totwinkel-Assistenten für sich arbeiten lassen, der vor ungesehenen Radfahrern warnt. Oder das Navi, welches die Augmented-Reality-Bilder direkt durch die Windschutzscheibe auf die Kreuzungen projiziert.

Text: Marc-Olivier Herren

Bilder: Emanuel Freudiger

Das Design dieses Kompakten ist sehr ansprechend. Das Platzangebot vorne ist grosszügig, hinten für ein 4.42-m-Auto aber nur ausreichend. Gleiches gilt für den Kofferraum, der kubisch geformt und leicht zugänglich ist.

Die erstklassige Verarbeitungsqualität und die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten sorgen für eine unvergleichliche Atmosphäre. Allerdings muss man sich erst an die kleinen Tasten und Touchpads am Multifunktionslenkrad und an die Vielzahl an Informationen und Einstellungen im Multimediasystem gewöhnen. Die Sprachsteuerung ist nützlich, aber nicht fehlerfrei.

Trotz des hohen Geräuschpegels (18-Zoll-Räder) und der eher straffen Federung bietet das Fahrzeug ausreichend Fahrkomfort. Besonders auf langen Strecken, wo die optionalen Ledersitze für Behaglichkeit sorgen.

Die Basisversion ist eher karg ausgestattet, der A 250 bietet schon etwas mehr. Die Optionspakete sind unverzichtbar und lassen den bereits hohen Preis zusätzlich steigen. Zudem ist die Optionenliste nur schwer zu entschlüsseln.

Der A 250 bietet ausgewogene Fahreigenschaften. Allerdings wirken die Fahreindrücke etwas gefiltert und synthetisch. Auch die Lenkung ist direkt und präzise, gibt aber wenig Rückmeldung.

Die serienmässige Ausstattung ist nur zufriedenstellend. Viele Optionen stehen zur Auswahl, darunter das Assistenzpaket (CHF 2'030.–), das die wichtigsten Fahrassistenzen enthält, sowie effiziente Matrix-Scheinwerfer (CHF 570.–).

Der Sprint von 0 auf 100 km/h geschieht in unter 7 Sekunden. Der turboaufgeladene Benziner ist drehfreudig und bietet eine gute Leistung. Das 7-Stufen-Direktschaltgetriebe ist präzise, schaltet aber manchmal etwas ruppig zurück. Bei der Beschleunigung aus Kurven treten auf trockenem und vor allem auf nassem
Untergrund Traktionsprobleme auf.

Bei gemächlicher Gangart bleibt der A 250 genügsam. Die 6.7 l/100 km der TCS-Teststrecke entsprechen den Werksdaten. Sobald man das Tempo erhöht, steigt der Verbrauch stark an. Testdurchschnitt: 8.0 l/100 km.