Vorn umschmeicheln einen im VW (in der Topvariante R-Line und Sitzoption) beheiz- und kühlbare Ledersitze mit diversen Massageprogrammen, eine sorgfältige Verarbeitung wertiger Materialien und freundliches Ambientelicht. Das Gesamterlebnis hat Premiumqualität. Der Preis, wenig überraschend, auch: Die annähernd 75 000 Franken für das Testfahrzeug sind kein Sonderangebot. Der von uns letzten Winter getestete Škoda Kodiaq mit starkem Diesel war indes auch mit knapp über 70 000 Franken angeschrieben. Bei der Basisvariante liegt der VW Tayron mit 48 300 Franken sogar knapp unter den 48 990 Franken für den Škoda Kodiaq. Bei identischer Motorisierung, dem 150-PS-Mildhybrid.
Den Tayron fuhren wir mit der stärkeren der zwei Plug-in-Versionen. Ein PHEV also, zwei Motortypen und zwei Energiespeicher vereint. Das gilt als Übergangslösung (vom Verbrenner zum Stromer), mit unbekannter Länge des Übergangs. VW liefert als Pro-Argument einen grossen Stromspeicher, mit dem sich gemäss TCSMessung beachtliche 112 Kilometer rein elektrisch fahren lassen. Ausserdem packt der Elektromotor auf die 177 Verbrenner-PS reichlich Kilowatt drauf, was besonders mit gefülltem Energiespeicher für erfrischenden Vorwärtsdrang sorgt. Rein elektrisch erreicht und hält man Autobahntempo, die Spurtstärke ist aber bescheiden. Geladen wird der SUV-PHEV vorne links, mit Gleichstrom. Die vom Hersteller angegebene Ladeleistung von fünfzig Kilowatt wird in der Praxis erreicht. So verstreichen von zehn bis achtzig Prozent nur 23 Minuten. Ob die so gewonnenen knapp siebzig Kilometer Autobahnreichweite das Warten lohnen? Der PHEV-Alltag wird wohl eher aus Wechselstromladen zu Hause, am Arbeitsplatz oder im Shoppingcenter bestehen. Stromer während der Woche, effizienter Benziner für lange Ausflüge und Reisen. Trotz beachtlicher Grösse. Kann sich sehen lassen.
Text: Daniel Riesen