Die Fahrdaten werden auf das kleine Display hinter dem Lenkrad projiziert. Von der Blickrichtung her korrekt, doch sind Symbole und Zahlen eher klein geraten. Ebenso auf dem drehbaren Touchscreen, der zudem nicht übersensibel reagiert. Sonst wirkt das Cockpit mit den originellen und praktischen Drehwalzen sehr aufgeräumt. Irgendwie haben es die BYD-Ingenieure hingekriegt, ein wohliges Raumgefühl zu generieren. Klar, das Platzangebot in der hinteren Reihe des Vierplätzers ist bei gross gewachsenen Piloten beschränkt, aber nicht einengend.
Bei den Assistenzsystemen kommen ein paar Abstriche: Der Ablenkungswarner reagiert zu sensibel und nervt mit der Zeit. Ein kurzer Blick in den Rückspiegel und die Alarmglocken schrillen. Er ist zwar deaktivierbar, schaltet sich aber bei jedem Neustart wieder ein. Ein Totwinkelassistent fehlt, und das DAB+-Radio verliert oft die Verbindung zum Sender. Immerhin arbeitet der adaptive Tempomat einwandfrei und zuverlässig.
Der E-Motor der getesteten, am besten bestückten Version Comfort bringt 115 Kilowatt Leistung und treibt das 1480 Kilogramm schwere Gefährt ordentlich voran. In 8,5 Sekunden bringt es der Surf auf 100 km/h. Für den Stadtverkehr würde die Motorisierung der Version Boost mit 65 Kilowatt ausreichen. Bei der getesteten Version Comfort ist eine Blade-Batterie (43,2 kWh) verbaut, die eine theoretische Stadtreichweite von rund 467 Kilometern ermöglichen soll. In der Praxis (TCS-RDE) erreichte der Kleine bei einer Aussentemperatur von 13,5 Grad Celsius bloss 252 Kilometer. Im Gemischtverkehr auch auf der Autobahn saugte das Wägelchen 17,1 kWh/100 km. Seine Stärken spielt der Kleine ganz klar in Stadt und Agglomeration aus. Für Langstrecken ist er nicht gemacht. Zwar ist der Fahrkomfort ordentlich, doch ab 100 km/h Speed werden die Windgeräusche deutlich hörbar, und das Fahrwerk wirkt schwammig und wenig spurtreu. Auch die Lenkung dürfte präziser sein.
Text: Felix Maurhofer