Ein Gut in Insellage in Rügens Süden oder lieber die Villa mit Terrasse und Meersicht auf Stromboli? Da wären noch das Holzhaus an der dänischen Küste und weitere 581 unglaublich schöne Unterkünfte auf Zeit in Europa. Auf der Plattform Urlaubsarchitektur lassen sich Häuser und Wohnungen, die für die meisten von uns wohl immer ein Traum bleiben werden, zumindest in den Ferien mieten. Gesucht werden können historische Anwesen, Baudenkmäler oder hypermoderne Bauten. Ins Leben gerufen hat die Plattform der Hannoveraner Architekt Jan Hamer, den Freunde immer wieder nach Tipps zu Ferienunterkünften fragten. Heute betreibt er Urlaubsarchitektur mit einem kleinen Team. Die Anforderungen an Objekte sind hoch.
Entsprechend lange ist die Warteliste für Haus- und Wohnungsbesitzer, die ihr Eigentum gern auf der Plattform gelistet sähen. «Wir stehen in engem Austausch mit den Inhabern. Wird ein Haus nicht auf der Höhe der Zeit gehalten, fällt es raus. Unser Publikum hat gewisse Vorstellungen», sagt der Kommunikationsverantwortliche Ulrich Knoll. Das tönt vielleicht elitär, aber auf der Plattform ist für Stilbewusste mit allen Budgets etwas dabei: vom Häuschen in Griechenland für 45 Euro pro Person und Tag bis zum Anwesen mit Blick Richtung Capri, das pro Woche 8500 Euro kostet. Kriterien wie Nachhaltigkeit oder vorhandene E-Ladestationen sind selbstverständlich.
Simone Riccardi vermisste eine Buchungsplattform, bei der Nachhaltigkeit das oberste Kriterium ist. Deshalb gründete der Italiener 2014 zusammen mit Silvia Ombellini und Carla Soffritti Ecobnb. Wer dort nach Unterkünften sucht, bekommt nur umweltfreundliche Optionen angezeigt. Um bei der Firma verzeichnet zu werden, müssen die derzeit über 3500 Bauernhöfe, Bed & Breakfasts, Hotels oder Betreiber von Strandcabanas mindestens fünf von zehn Kriterien erfüllen. Diese reichen von der Nutzung nur erneuerbarer Energien über den Gebrauch biologischer/regionaler Lebensmittel bis zur autofreien Anreise. Wie «grün» die Ferienbleibe ist, zeigen Symbole an. Erscheinen fünf ausgefüllte Blätter, sind alle zehn Kriterien erfüllt. Mit dreissig Euro für den Glampingplatz inmitten von Bananenestauden auf den Azoren bis zu 400 Euro pro Tag für die umgebaute Windmühle in Griechenland sind die Preise relativ moderat. «Ecobnb ist die Schnittstelle zwischen Gastgebern, denen Nachhaltigkeit wirklich am Herzen liegt, und umweltbewussten Reisenden», sagt Riccardi. Sein Ziel: die Plattform zu einem weltumspannenden Netzwerk für fairen und ökologischen Tourismus zu machen.
urlaubsarchitektur.de; ecobnb.com
Text: Juliane Lutz
Fotos: Urlaubsarchitektur.de/Tina Stephansen, Ulrike Mentzner, Paolo Moretti
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