Text: Dominic Graf
Fotos: Pixabay (Header), TCS
Mutterseelenallein, irgendwo in den französischen Alpen. Nur der Schnee, die Natur und die Tourenski an den Füssen. Für viele ein Traum. Doch dann passiert’s: Stechen in der Brust, die Beine und Arme schmerzen. Herzinfarkt! Hilfe ist weit und breit nicht in Sicht. Mit letzter Kraft wird das Handy aus der Tasche gekramt … Wie war nochmals die Notrufnummer in Frankreich?
Wer allein unterwegs ist, sei es beim Skifahren, beim Langlauf, beim Wandern oder Biken, muss sich bei einem medizinischen Notfall selbst um die Hilfe kümmern. Obwohl heute fast jeder ein Smartphone besitzt, ist die Kommunikation zwischen Verletzten und Rettern sowie die Suche und die Ortung manchmal noch immer ein Problem. Als Rega-Notfallarzt sah sich auch Jocelyn Corniche tagtäglich damit konfrontiert, weshalb er «EchoSOS» ins Leben rufte. Gemeinsam mit der Entwicklerfirma Ubique (Rega-App, SBB Mobile, MeteoSwiss uvm.) brachte er eine App heraus, welche die Nutzer dank verschiedener Funktionen bestens auf einen Ernstfall vorbereitet, egal, wo auf der Welt sie sich befinden.
In «EchoSOS» sind die Notrufnummern aus über 130 Ländern gespeichert. Sobald der Anruf rausgeht, wird automatisch auch der Standort per GPS – auch ohne Internetverbindung – direkt an die Rettungskräfte übermittelt. Ein äusserst hilfreicher Automatismus, durch den sich lebensrettende Minuten gewinnen lassen. Handelt es sich um einen nicht-lebensbedrohlichen Notfall in der Schweiz und die Person ist in der Lage, eigenständig ein Spital aufzusuchen, erhält sie über die App zudem einen Überblick über die nächstgelegenen Notfallstationen sowie die aktuellen Wartezeiten. Für Rettungskräfte ist es jedoch nicht nur hilfreich, wenn sie den genauen Standort kennen, sondern im besten Fall auch über die grundlegenden medizinischen Daten Bescheid wissen. Deshalb wurde der sogenannte Notfallpass in die App integriert. Dort lassen sich beispielsweise Informationen zu Medikamenten oder Allergien eintragen und im Notfall mit den Ersthelfern teilen. Der Pass kann in Form eines QR-Codes als Sperrbildschirm auf dem Smartphone abgespeichert werden, welchen die Retter scannen und so an die Informationen gelangen, sogar wenn die verunglückte Person bewusstlos ist. Weil die Betreiber der App höchsten Wert auf den Schutz der Privatsphäre legen, bleiben die Daten nur lokal und sicher auf dem Smartphone abgespeichert.
«EchoSOS» ist kostenlos und finanziert sich über Gönnerinnen und Gönner sowie Partnerschaften mit Spitälern, Notrufzentralen, Skigebieten, Gemeinden, Sanitätsdiensten und Veranstaltungen. Auch der Touring Club Schweiz, der das Helfen in der Not tief in seiner DNA verankert hat, hat den hohen Nutzen der Applikation erkannt und unterstützt sie nun als Hauptpartner. Für TCS-Mitglieder bedeutet dies unter anderem, dass sie sich einfach und bequem mit ihrer TCS-Mitgliedernummer in der App registrieren können. Eine Win-Win-Partnerschaft, die im Ernstfall Leben rettet.
echosos.com
Im Ernstfall genügt ein Anruf und der «Emergency Locator» informiert die Rettungskräfte über die wichtigsten, vielleicht lebensrettenden Informationen zu Ihrer Person und Ihrem Standort. Dazu gehören:
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