Einer der Hobbypatrouilleure von damals erinnert sich.
Anfang der Sechzigerjahre zählte die Pannenhilfe des TCS Zürich genau zwei Fahrzeuge. Angesichts der zu dieser Zeit stark zunehmenden Zahl an Personenwagen und den damit verbundenen steigenden Pannen war die TCS Patrouille schlicht überfordert. Aus dieser Not heraus entschloss man sich zu einem ungewöhnlichen Schritt und appellierte an den kameradschaftlichen Clubgedanken: Die Mitglieder sollten helfen – freiwillig und unentgeltlich. Die Touringhelfer waren geboren.
Anforderungen an die Touringhelfer anno 1972
Um sich den Hobbypatrouilleuren anschliessen zu können, mussten die Anwärter jedoch einige Bedingungen erfüllen. Längst nicht jedes TCS-Mitglied konnte zum Touringhelfer werden, wie folgender Auszug aus einem Artikel der «Automobil Revue» von 1972 – gefunden auf zwischengas.com – eindrücklich zeigt: «Natürlich werden nur charakterlich einwandfreie Leute in das Corps aufgenommen. Deren Mindestleistung an Fahrkilometern pro Jahr muss 10 000 bis 20 000 betragen, und sie müssen einen abgenommenen Wagen fahren, der alljährlich durch den TCS-Kontrolldienst nachgeprüft wird. Die Aufnahme erfolgt frühestens zwei Jahre nach bestandener Führerprüfung. Vor Ernennung zum Touringhelfer und vor Aushändigung der Ausrüstung muss ein Einführungskurs mit Abschlussprüfung absolviert werden. Die Aufnahme von Helferinnen ist nicht ausgeschlossen, sofern es sich um Sanitätsfahrerinnen handelt oder Fahrerinnen mit ähnlicher Ausbildung.»
Auf gelbe Halstücher achten
Der Touringhelfer konnte einigen in Not geratenen Automobilisten helfen. Sogar Motorradfahrern habe er zur Weiterfahrt verholfen. «Töfffahrer, die ein Problem hatten, signalisierten dies damals mit einem gelben Halstuch am Lenker. Ein Symbol, das auf den deutschen Motorradjournalisten Ernst ‹Klacks› Leverkus zurückgeht», erklärt Hans Rudolf Meier.
Heute wäre eine solche Hobbypatrouille wie die Touringhelfer undenkbar. Die Komplexität und Vielfalt der Fahrzeuge erfordert eine professionelle Ausbildung, die definitiv nicht an einem eintägigen Einführungskurs absolviert werden kann. Für die damalige Zeit war es jedoch eine rettende Idee, und der TCS bewies schon damals seinen Clubgedanken und den ausgeprägten Sinn für das Mit- und Füreinander. Für die freiwilligen Touringhelfer jedenfalls war es eine in allen Bereichen gewinnbringende Aufgabe: Sie konnten helfen und gleichzeitig ihr Fahrzeugwissen und ihre Fähigkeiten ausleben und unter Beweis stellen.
Text: Dominic Graf
Fotos: zwischengas.com, revue automobile, LDD
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