Eine Skitourengruppe zieht an diesem kalten Wintermorgen ihre Aufstiegsspur hinauf in Richtung Meniggrat. Eine kurze Tour im Berner Oberländer Diemtigtal, die sich für Einsteiger eignet und sehr beliebt ist. Deshalb erstaunt nicht, dass auf dem Parkplatz am Meniggrund einige Bergsteiger die Felle auf ihre Skis aufziehen. Dutzende werden an diesem Tag ihrem Beispiel folgen. Der frisch gefallene Neuschnee und das prächtige Wetter locken viele hinaus. Es ist ein unvergessliches Erlebnis, eine Aufstiegsspur in den Tiefschnee zu ziehen, mit eigener Muskelkraft den Gipfel zu besteigen und dann über unberührte Pulverschneehänge abzufahren. Da Diemtigtal ist wegen seiner Vielfalt an Gipfeln in den letzten Jahren zum Skitourenmekka geworden. Der Andrang ist besonders an Wochenenden so gross, dass kaum mehr Parkplätze zu finden sind.
Doch harmlos ist Skitourengehen wegen der Lawinengefahr nicht. Wer solche Touren unternehmen will, benötigt Wissen und Erfahrung vom Bedienen der Sicherheitsausrüstung über die Planung bis zur Einschätzung der Lawinensituation, des Wetters und der sicheren Routenwahl. Deshalb sollten Anfänger die ersten Routen mit erfahrenen Skitourengängern oder einem Bergführer unternehmen. Zudem bieten die Bergsteigerschulen und derSchweizer Alpen-Club (SAC) entsprechende Kurse an. Zu empfehlen sind Einsteigerkurse inklusive Skitourenausrüstung. Dabei kann alles getestet werden, und man muss noch kein Geld in die teure Ausrüstung investieren.
Bergführer und Bergsteigerschulen gehen davon aus, dass kommenden Winter die Nachfrage nach Skitourenkursen ansteigen wird. Das auch, weil noch nicht klar ist, ob die Wintersportgebiete öffnen können. Michael Wicki von Bergpunkt rechnet mit einer grossen Nachfrage, sofern Skitouren trotz Covid-19 möglich seien. So hat Bergpunkt das Kursangebot für Einsteiger um zehn Prozent erhöht. Beim Schweizer Alpen-Club sind laut Mediensprecherin Fabienne Bögli die Schnupperkurse Skitouren praktisch ausgebucht. Der SAC rechnet in der Wintersaison mit mehr Outdooraktivitäten und habe deshalb den Fokus auf die Sensibilisierung für alpine Gefahren verstärkt. Der Alpen-Cub, welcher 153Hütten betreibt, sei bereits daran, im Hinblick auf die kommende Tourensaison das Schutzkonzept zu überarbeiten.
Text und Bild: Felix Maurhofer
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