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21.04.2022

Bidirektionales Laden

Darum darf es keine Nische bleiben
21. April 2022

Ein aufmerksamer «Touring»-Leser bezweifelt, dass Elektroautos, welche Strom ins Netz zurückspeisen, nicht wie im Februarheft im Energiedossier beschrieben, das Stromspeichersystem lösen können. Warum das bidirektionale Laden eben doch kein Nischenprodukt bleiben muss, erläutert Martin Bolliger, E-Mobilitätsexperte und Leiter der TCS Mobilitätsberatung.

Touring-Leser Jürg Zuber schreibt zum Artikel «Das Auto als Stromspeicher» im «Touring 2/2022»:
«Besten Dank für die umfassende Darstellung der Thematik Energiewende und Elektromobilität in ihrem Magazin. Eine kritische Bemerkung zum Auto als Stromspeicher: Nur die wenigsten Leute haben ein Einfamilienhaus und das Auto steht zumindest bei Berufstätigen tagsüber nicht zu hause. Das Konzept ist also ein «Nischenprodukt» und kann das Problem Stromspeicher nicht wirklich lösen.»
(Diese Leserreaktion ist im aktuellen «Touring» auf der Forumsseite abgedruckt)

Martin Bolliger, Leiter TCS Mobilitätsberatung

Das sagt der TCS:
«Vielen Dank für Ihre Reaktion auf den Artikel im «Touring». Der TCS freut sich immer über kritische Leser!
Bidirektionales Laden ist grundsätzlich überall da möglich, wo die Autos stehen, egal ob zu Hause, bei der Arbeit, beim Einkaufen oder auf einem sonstigen Parkplatz. Da (auch Elektro-)Autos im Durchschnitt 23 Stunden am Tag tatsächlich herumstehen, ist das Potenzial sehr gross, aus diesen Batterien Leistung für das Stromnetz zu beziehen(Vehicle to Grid, V2G). Damit wird Regelleistung ersetzt, welche sonst aus flexiblen Wasserkraftwerken oder anderen Anlagen bereitgestellt wird. Um verlässliche Leistungsreserven für das Netz anbieten zu können, ist es wichtig, dass eine sehr grosse Anzahl Autos als «Schwarm» für den Dienst zur Verfügung steht. Gerade deshalb darf es nicht ein Nischenprodukt bleiben.
Dieser Meinung ist übrigens auch die Volkswagen Gruppe, welche kürzlich ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen angepasst haben, um den Kunden ihrer Elektroautos dereinst einen V2G-Betrieb zu ermöglichen.
Realistisch ist auch der beschriebene Vehicle to Home Betrieb, bei dem Strom abends im Haushalt verwendet wird, der tagsüber in die Batterie geladen worden ist: Die allermeisten Elektroautos werden nämlich zu Hause eingesteckt, egal ob in einem der rund einer Million Einfamilienhäusern oder den 800‘000 übrigen Gebäuden mit Wohnnutzung in der Schweiz.»

Herzliche Grüsse, Martin Bolliger, Leiter TCS Mobilitätsberatung

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