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22.09.2023

Gehen und loslassen

Pilgern ist angesagt, denn das tage- oder wochenlange Zufussgehen tut den Menschen gut.
22. September 2023

Dafür muss man gar nicht erst ins Ausland reisen. Auch in der Schweiz gibt es einige Pilgerwege.

Wer pilgert, möchte in den meisten Fällen ein heiliges Ziel erreichen, egal welcher Religion sie oder er angehört. Aber auch wer nicht glaubt, könnte es einmal versuchen. Beim Gehen kommt der Geist zur Ruhe. Viele Pilgerinnen und Pilger erzählen auch, dass sie auf dem Weg gelernt haben, loszulassen und in das zu vertrauen, was kommt. Vielleicht führt ja schon in nächster Nähe eine der Strecken an Ihrem Haus vorbei, denn in der Schweiz kann man allein schon 137 Tagesetappen des Jakobswegs gehen. Aber es gibt eben auch andere Routen mit interessanter Geschichte, die durch schöne Natur und an bedeutenden Kulturstätten vorbeiführen. Drei davon wollen wir Ihnen vorstellen.

Pilgerorte
 
Sigéric

Strecke 1 - Via Francigena

Als Frankenweg oder Via Francigena wird ein Wegesystem bezeichnet, das Pilger im Mittelalter von England oder dem Frankenreich aus Richtung Rom nutzten. Die Via Francigena, so, wie sie heute ­bekannt ist, beruht auf Überlieferungen von Sigerich, Erzbischof von Canterbury, der sich 990 zu Fuss von Rom wieder nach England aufmachte. Rund 210 Kilometer führen durch die Schweiz. Vom franzö­­sischen Pontarlier aus wandern Pilger durch den Jura und am Genfersee entlang ins Wallis bis zum Grossen Sankt Bernhard. Die zehn Etappen – es gibt ­zusätzliche Varianten – gelten als landschaftlich besonders schön.viefrancigene.org

Chiavenna

Strecke 2 - Kolumbansweg

Insgesamt ist die Route 6000 Kilometer lang und führt vom irischen Bangor über England, Frankreich, Luxemburg, Deutschland, Schweiz, Österreich, Liechtenstein nach Bobbio in Italien. Sie folgt den Spuren des irischen Mönchs Kolumban, der im sechsten Jahrhundert auf dem euro­päischen Kontinent Klöster gründete. 21 facettenreiche Etappen (Varianten nicht mitgezählt) führen auf ca. 500 Kilometern von Basel über Vorarlberg nach Casta­segna bei Chiavenna. Da Pilger Städte wie Zürich oder Bregenz streifen, lassen sich Natur- und Kulturerlebnisse kombinieren.
kolumbansweg.ch 

Spiez

Strecke 3 - Jerusalemweg

Diese Pilgerstrecke wurde ab 2010 von drei Österreichern entwickelt. Sie verbindet mehrere Wege und Routen in derzeit achtzehn Ländern auf zwei Kontinenten Richtung Osten. Ziel ist Jerusalem, der Schnittpunkt aller Religionen. Heute ist der Jerusalemweg von Kap Finisterre (E) bis Antakya (TUR) durchgehend begehbar. GPS-Routen existieren bereits für die Fernstrecken Kap Finisterre–Budapest (3500 km) und Budapest–Jerusalem (4000 km). In der Schweiz verbindet der Pilgerweg in neunzehn Etappen (480 km) Orte wie Genf, Romont, Spiez, Interlaken, Stans oder etwa Urnäsch.
jerusalemway.org

Fünf andere Vorschläge für kleine Auszeiten

Einsiedelei in idyllischer Schlucht
Die in die Felswand gebaute Sankt-­Verena-Kapelle am Ende der gleich­namigen Schlucht ist ein zentraler Ort der Einsiedelei bei Solothurn. Der Weg vom Kantonshauptort zur Kapelle folgt dem Verlauf des Verenabachs.
einsiedelei.ch

Marienheiligtum über der Baumgrenze
Die Ziteil-Kapelle in Graubünden liegt auf 2434 Metern über Meer und gilt als höchstgelegene Pilgerstätte Europas. Das Gebäude ist seit über 400 Jahren ein Ort der Besinnung und kann von Juli bis September besichtigt werden.
ziteil.ch

Pilgerstätte in Felsen gehauen
Die Einsiedelei Longeborgne im Wallis schmiegt sich seit über 500 Jahren an die Klippen der Schlucht der Borgne. ­Jedes Jahr besuchen Zehntausende von ­Pilgern die in den Felsen gehauene Kapelle, vor allem Paare mit Kinderwunsch.
longeborgne.ch

Wallfahrtskirche über dem Lago Maggiore
Im heutigen Orselina über Locarno soll einem Mönch vor über 500 Jahren Maria erschienen sein. Daraufhin begründete er den Wallfahrtsort Madonna del Sasso. Von der Kirche auf dem Felsvorsprung sieht man schön den See.
madonnadelsasso.org

Kraftort vor grandioser Bergkulisse
Die romanische, ehemalige Stiftskirche Sankt Mauritius in Amsoldingen bei Thun wurde um das Jahr 1000 herum – wohl von König Rudolf II. von Burgund – anstelle eines Vorgängerbaus aus dem Jahr 700 erbaut. Sie gilt als starker Kraftort.
kirche-amsoldingen.ch

Text: Juliane Lutz, Jérôme Burgener
Fotos: Ascona-Locarno, BY-SA/Paebi, Longeborgne, Felix Maurhofer, Toissa Luana Tscharner, Keystone
Illustration: L’atelier cartographik

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