Der TCS hat 48 Parkhäuser in den 8 grössten Schweizer Städten besucht und eingehend getestet. Kriterien waren freie Ladelätze, Auffindbarkeit, Benutzerfreundlichkeit der Ladestation, einfache Bezahlmöglichkeit, Preistransparenz und die Sauberkeit und Sicherheit des Parkhauses.
Stadt | Bewertung (%) |
---|---|
Zürich | 73.32 |
Luzern | 69.98 |
Bern | 59.57 |
Basel | 55.64 |
Genf | 53.96 |
Lausanne | 51.52 |
Winterthur | 48.55 |
St. Gallen | 38.13 |
In den Parkhäusern Hohe Promenade, Urania, Messe Zürich und Opéra stehen zahlreiche Ladestationen für Elektrofahrzeuge zur Verfügung. Jede Station ist mit einem eigenen Ladekabel ausgestattet, was die Nutzung komfortabler gestaltet. Im Parkhaus Opéra wird der Ladestrom derzeit für 28 Rappen pro Kilowattstunde angeboten; für die Nutzung ist jedoch eine proprietäre App erforderlich. Das Parkhaus von Jelmoli ist mit nur einer Ladestation für Tesla und einer weiteren Ladestation von einem anonymen Anbieter nicht auf dem aktuellen Stand. Insgesamt ist die Ladeinfrastruktur in Zürcher Parkhäusern gut ausgebaut und ermöglicht ein unkompliziertes Laden von Elektrofahrzeugen.
Luzern verfügt über eine solide Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Aktuell sind dort in der Regel noch freie Ladeplätze verfügbar. Im Vergleich liegt Luzern hinter Zürich, aber vor den übrigen getesteten Städten.
Alle untersuchten Parkhäuser verfügen über Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, wobei die Anzahl der Stationen variiert; einige bieten vier Ladepunkte, andere mehr. Ein herausragendes Angebot ist nicht festzustellen. Auffällig ist lediglich das Parkhaus City-West, das negativ hervortritt: Die online versprochenen Ladestatione war vor Ort nicht auffindbar. Insgesamt ergibt sich ein durchschnittliches Bild.
Das Parkhaus beim Kunstmuseum Basel überzeugt durch eine überdurchschnittliche Anzahl an Ladeplätzen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Parkplätze. Es ist sauber, gut beleuchtet, und die verfügbaren Ladeplätze sind bereits vor der Einfahrt mit aktueller Belegung ausgewiesen.
Im Gegensatz dazu bietet das Parkhaus Messe Basel keine Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Zudem entspricht der bauliche Zustand nicht mehr heutigen Standards. Insgesamt ergibt sich für Basel ein durchwachsener Gesamteindruck.
Angesichts der klimabezogenen Verkehrspolitik und der hohen Fahrzeugsteuer für ältere Verbrennerfahrzeuge in Genf wäre eine flächendeckende Ladeinfrastruktur naheliegend. Tatsächlich zeigen sich einige Parkhäuser vorbildlich: In Plainpalais, Saint Antoine und Cornavin stehen jeweils zwischen 15 und 24 Ladestationen mit fest installiertem Ladekabel zur Verfügung. Zudem informieren viele Parkhäuser bereits vor Ort über die Etagenverteilung und die aktuelle Verfügbarkeit der Ladeplätze.
Demgegenüber bieten andere Anlagen ein weniger überzeugendes Bild: Das zentral gelegene Parkhaus Manor verfügt über keine Ladeinfrastruktur, im riesigen Parkhaus Palexpo P12 sind von nur vier vorhandenen Ladepunkten zwei außer Betrieb. Das Parkhaus Mont Blanc hat zwar Ladeplätze, deren Positionierung am Rand des Stockwerks jedoch keinen optimalen Zugang bietet.
Lausanne zeigt ein durchmischtes Bild hinsichtlich der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Ähnlich wie in St. Gallen ist die Verfügbarkeit stark vom gewählten Parkhaus abhängig. Besonders positiv fällt das Parkhaus Centre-Flon (Indigo) auf, das über ein gutes Angebot verfügt. Zwei weitere Parkhäuser bieten nur wenige Ladeplätze, eines verfügt über keine Ladestation. Eine gezielte Planung ist daher empfehlenswert. Insgesamt ergibt sich ein Platz im Mittelfeld.
Die Ladeinfrastruktur in Winterthur fällt insgesamt eher begrenzt aus. Im Vergleich schneidet das Parkhaus des Einkaufszentrums Neuwiesen am besten ab, obwohl die vorhandenen Ladeplätze nicht leicht auffindbar sind. Auffällig ist das Fehlen regulärer Ladeplätze im Parkhaus an der Technikumstrasse; angesichts der zentralen Lage und Nähe zu einer Hochschule ist das Ergebnis ernüchternd. Insgesamt bewegt sich Winterthur im unteren Mittelfeld.
Mit Ausnahme des Parkhauses Neumarkt bleibt das Ladeangebot in St. Gallen begrenzt. Die meisten Parkhäuser verfügen lediglich über zwei bis vier Ladeplätze oder bieten gar keine Ladeinfrastruktur. Besonders auffällig ist das Parkhaus Einstein, das keinerlei Lademöglichkeiten bereitstellt. Insgesamt rangiert St. Gallen im hinteren Mittelfeld.
Das Parkhaus Metalli stellt einen Sonderfall dar und wurde daher ausser Konkurrenz bewertet. Es bietet 16 GoFast-Schnellladepunkte mit einer Leistung von bis zu 300 kW. Je nach Fahrzeugtyp beträgt die Ladezeit von 10% auf 80% zwischen 15 und 45 Minuten. Währenddessen können Besucher das darüberliegende Einkaufszentrum nutzen. Für Szenarien mit längerer Parkdauer, etwa einen Stadtbummel, ist diese Lösung jedoch weniger geeignet.
Der TCS-Test zeigt, dass in den meisten städtischen Parkhäusern der Schweiz Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge vorhanden sind. Im Verhältnis zum wachsenden Fahrzeugbestand – aktuell rund 4 % reine Elektroautos gemäss Bundesamt für Statistik – besteht jedoch ein erheblicher Ausbaubedarf.
Optimierungspotenzial besteht auch beim Zahlungsvorgang. Für Gelegenheitsnutzer und Touristen sollte das Bezahlen möglichst einfach und ohne technische Hürden möglich sein. Bezahlmethoden wie Twint oder Kreditkarte – idealerweise ohne App-Zwang oder Umweg über QR-Codes – sollten flächendeckend unterstützt werden.
Zudem wäre es sinnvoll, wenn Parkhäuser bereits an der Einfahrt über die Verfügbarkeit von Ladeplätzen informieren würden. Eine digitale Übersicht der Ladeinfrastruktur pro Parkhaus auf den städtischen Websites würde zusätzlich zur besseren Planbarkeit beitragen.