





Text und Fotos Jérôme Burgener
Statt wieder mit dem London Eye Runden zu drehen oder dem British Museum Besuche abzustatten, könnte man mal ins Frameless gehen, ein neuartiges Museum nahe des schicken Mayfair-Quartiers. Der erste und spektakulärste Raum besteht aus Boden- und Deckenspiegeln, die den Eindruck einer unendlichen Leere vermitteln. Eine Leere, die rasch von einer Animation aus berühmten Gemälden der Malerei gefüllt wird.
So wird es beispielsweise möglich, Hieronymus Boschs «Der Garten der Lüste» nicht nur zu betrachten, sondern darin einzutauchen, ja, im Gemälde selbst zu sein, allerdings in einer Version ohne ihre verstörendsten Elemente. Atemberaubend. Ein Spaziergang entlang der Bond Street führt zu Nopi, dem Restaurant von Yotam Ottolenghi. Eine Empfehlung? Die Burrata mit gerösteten Koriandersamen und Chilikonfitüre kommt einer Explosion von Aromen und Texturen gleich. Mit beglücktem Gaumen kann die Stadtbesichtigung auf dem Horizon 22 weitergehen. Der brandneue Aussichtspunkt aus Glas und Metall bietet auf 250 Metern Höhe einen fantastischen Blick über die Stadt. Der Zutritt ist gratis, aber Besucher benötigen eine Reservierung. Für den zweiten kulinarischen Stopp des Tages ist das The Ivy eine vortreffliche Wahl. Im 1917 eröffneten Restaurant verkehren sowohl Einheimische als auch Touristen und Promis. Sicher machen diese bunte Mischung und der Klassiker des Hauses, der Shepherd’s Pie, den Erfolg aus. Beim Probieren dieser irischen Version des Hackfleisch-Kartoffelpüree-Auflaufs bekommt man von der Bedienung schon mal Tipps für ungewöhnliche Aktivitäten in London wie «mudlarking».
Anderntags ist es an der Zeit, sich einem der Kolosse Londons zu stellen: der O2-Arena. Üblicherweise besucht man die Arena für ein Konzert oder zum Einkaufen, doch man kann auch auf das Gebäude steigen. Nach den Sicherheitsanweisungen kann es losgehen. Der Aufstieg ist nicht sehr anspruchsvoll und führt auf das Dach, von wo aus sich ein schöner Blick auf die gesamte Bucht im Osten bietet.
Nach dem Himmel kommt der Sand. Im Zusammenhang mit London denkt man nicht unbedingt an einen Strand. Doch für «mudlarking» ist es nötig, die Ufer der Themse aufzusuchen. Dort zu spazieren, ist unter Beachtung der Gezeiten gestattet, doch eine Erlaubnis ist nötig, um im Schlamm nach Schätzen zu suchen. Nicht weit von der Themse entfernt befindet sich auch der Borough Market, ein Paradies für Gourmets, zu dessen Höhepunkten der Spice Mountain gehört. Dieser Verkaufsstand bietet eine gigantische Vielfalt an Gewürzen. Hier finden sich extreme Aromen, von geräuchertem, aggressivem Chili bis hin zu süsssäuerlichem Granatapfelpulver. Für Kochfans, die gerne mit Aromen experimentieren: bitte einen ganzen Koffer einplanen, um diese würzigen und farbenfrohen, oft schwer erhältlichen Schätze mit nach Hause zu nehmen.
Ein weiteres Paradies der Sinne ist die Parfümerie Bloom, ein Muss für Duftliebhaber. Im Shop hört Filip den Kunden zu, um herauszufinden, welche Flakons den Duftwünschen wohl am besten entsprechen. Die riesige Auswahl an Marken reicht von leicht zu tragenden bis hin zu fast schon als experimentell zu bezeichnenden Parfüms. Wagemutige könnten Beaufort London oder Prissana ausprobieren, um sich mithilfe der Duftnoten mitten in die Schlacht von Trafalgar (Tonnerre) oder in einen nassen Wald (Haxan) zu versetzen. Die verwegensten Nasen (und Mägen) werden nach Sombre von Strangers Parfumerie fragen, sehr zum Leidwesen der Angestellten von Bloom, denn es riecht sehr speziell.
Übernachten:
Mama Shelter, 437 Hackney Road, London E2 8PP. Pulsierendes Designhotel im Trendquartier Shoreditch.
Einkehren:
The Ivy, West Street 1–5, London WC2H 9NQ.
Nopi, 21–22 Warwick St., London W1F 9 LD.
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