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Acht mobile Powerstations im Test

Acht mobile Powerstations im Test

Mobile Powerstations mit ihren integrierten leistungsstarken Li-Ionen-Batterien erfreuen sich einer großen und wachsenden Beliebtheit und liegen vor allem bei Verbrauchern, die einen gewissen Grad an Energieautarkie schätzen, hoch im Kurs. Kein Wunder also, dass nicht nur das Angebot an unterschiedlichsten Powerstations stetig steigt, sondern auch Marktanalysten den kompakten Energiespendern für die kommenden Jahre weltweit hohe Wachstumsraten vorhersagen.

Eine der Hauptzielgruppen für mobile Powerstationen ist dabei die nach wie vor boomende Gruppe der Camper, die auch unterwegs in Wohnwagen und Wohnmobil oder beim Zelten ihre 230V-Geräte nutzen möchten. Doch auch im Schrebergarten oder im Haushalt, etwa als Notstromversorgung bei einem Stromausfall oder als USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) für Rechner, sind die Energielieferanten gefragt. Im professionellen Bereich werden die kompakten Stromversorger ebenfalls gerne genutzt, etwa von Fotografen oder Filmern, aber auch von Handwerkern, die so ganz bequem ihr Equipment und Werkzeug mit Strom versorgen können, wo eigentlich gar keiner vorhanden ist.

Alle Testkandidaten konnten ihre Dauerleistung in den Prüfungen bestätigen und auch die AC- und DC-Ausgänge sind gegen Kurzschluss und Überlastung geschützt. Dennoch gibt es teils große Unterschiede bei den Testkandidaten.

Testresultate

Modell

Preis in CHF (online)

TCS-Bewertung

Bluetti AC180P

1299

70%

Ecoflow Delta 3 Plus

969

68%

Allpowers R1500

713

60%

Anker Solix C800 Plus

512

60%

DJI Power 1000

999

58%

Fossibot F1200

650

56%

Ective BlackBox 10

920

0% *

Jackery Explorer 1000 v2

990

0% *

*Abwertung aufgrund ungetrennter DC-Eingänge.

Testsieger: Bluetti AC180P

Bluetti AC180P

Mit 70% konnte sich die AC180P von Bluetti den Test Sieg sichern. Sie ist mit einer Preisempfehlung von satten 1299 Franken das teuerste Modell im Test, bietet dafür mit 1440Wh aber auch die größte Kapazität in diesem Vergleich. Angesichts der hohen Kapazität stehen Abmessungen und Volumen sowie Gewicht in einem guten Verhältnis zueinander. Auch sonst kann sich der Nutzer bei der AC180P über eine hohe Dauerleistung und nutzbare Energie sowie die beste Handhabung und beste Ausstattung im Testfeld freuen. Smartphones können sogar induktiv auf der Oberseite geladen werden und auch die passenden Kabel für die Ladung ab Autobatterie und PV-Modulen bringt Bluetti gleich mit. Das grösste Manko sind jedoch die lauten Lüftergeräusche, welche die Powerstation bei maximalem Laden und Entladen von sich gibt. Über die einfache, aber funktionale App kann der Nutzer jedoch einen Ruhemodus anwählen und so die akustische Emission zügeln.

Zweiter Platz: Ecoflow Delta 3

Ecoflow Delta 3

Auf den zweiten Platz hat es die Ecoflow Delta 3 Plus mit der Gesamtpunktezahl von 68% geschafft. Auch diese Powerstation bietet eine sichere und zuverlässige Funktion. Dank einer hohen Dauerleistung und nutzbaren Energie bei relativ geringen Lüftergeräuschen ist die Ecoflow in diesem Test der Primus im Kapitel „Funktion“. Dazu gesellen sich zwei USB-C-Anschlüsse mit hohen 140W-Leistung und einer sehr umfangreichen Konfigurationsmöglichkeit per App. Dies ermöglicht dann auch den problemlosen Einsatz als Speicher in Verbindung mit einem der beliebten Balkonkraftwerke. Mankos gibt es dagegen nur wenige, wie etwa das fehlende PV-Ladekabel oder die etwas fummeligen Bedienknöpfe an der Powerstation selbst.

Dritter Platz: Allpowers R1500 und Anker Solix C800 Plus

Auf den dritten Platz haben es mit der Allpowers R1500 und der Anker Solix C800 Plus dann gleich zwei Testkandidaten geschafft, die jeweils die Gesamtpunktezahl von 60% erreichen konnten.

Allpowers R1500

Die wuchtige und schwere Allpowers R1500 lässt dabei deutlich Punkte im Bereich Handhabung liegen, denn für das hohe Gewicht und die üppigen Abmessungen sind die gummierten Griffmulden alles andere als optimal. Dafür gibt es mit 1152Wh die zweitgrößte Kapazität, die selbe hohe Dauerleistung wie beim Testsieger, die Möglichkeit der Batterieerweiterung und sogar gleich zwei Pads, um Smartphones induktiv zu laden. So ist es auch leichter verschmerzbar, dass 12V- und PV-Ladekabel sowie eine Leuchte fehlen.

Anker Solix C800 Plus

Die Powerstation Anker Solix C800 Plus ist dagegen kompakt und relativ leicht, was aber auch der geringsten Kapazität im Testfeld geschuldet ist. Dennoch ist das Verhältnis zwischen Kapazität pro Gewicht und Volumen nur „ausreichend“ und die Anker erhält unter anderem daher die zweitschlechteste Note bei der Bewertung „Handhabung“. Ansonsten zeigt die Powerstation aber ausgeprägte Allroundeigenschaften. Die Ausstattung liegt sogar auf einem ähnlichen Niveau wie beim Testsieger. Komplettiert wird der gute Eindruck von einer funktionalen App und zwei herausnehmbaren Akkuleuchten.

Zwei Modelle mit Abwertung auf „mangelhaft“

Ective BlackBox 10

Für eine negative Überraschung sorgten im Test die Powerstations Ective BlackBox 10 und Jackery Explorer 1000 v2. Beide Modelle verfügen über zwei DC-Eingänge, etwa für das Laden an der 12V Steckdose im Fahrzeug und an einem PV-System. Wie sich bei den Prüfungen jedoch herausstellte, sind diese Eingänge nicht voneinander entkoppelt, wie etwa beim Mitbewerbermodell Delta 3 Plus von Ecoflow, das ebenfalls über zwei DC-Eingänge verfügt.

Jackery Explorer 1000 v2

Dies bedeutet bei den Powerstations von Ective und Jackery, dass die Spannung und Energie eines angeschlossenen PV-Systems, bei Ective sind hier 30V/200W und bei Jackery 60V/400W zulässig, direkt am zweiten DC-Eingang anliegt. Ein paralleles Laden der Powerstations über das Fahrzeug und PV-System wurde jedoch zum Zeitpunkt des Tests weder in den Gebrauchsanweisungen noch über einen Hinweis an den Geräten selbst ausgeschlossen. Dies ist jedoch ein nicht unübliches Szenario: Die Powerstation wird im Camper während der Fahrt über die 12V-Steckdose des Fahrzeugs geladen. Nach Ankunft soll der Ladevorgang dann über das PV-System fortgesetzt werden, das 12V-Kabel wird aber nicht abgesteckt oder vergessen abzustecken.

Dadurch sind Schäden an dem angeschlossenen Fahrzeug mit seinem 12V-Bordnetz nicht auszuschliessen und die beiden Powerstations erhalten daher eine Abwertung auf „mangelhaft“ im Kapitel „Sicherheit“ und dadurch auch auf die Gesamtnote. Vor allem im Falle der Powerstation von Jackery ist dies besonders ärgerlich für den Hersteller, hätte die Explorer 1000 v2 doch ohne diesen Fehler dank der besten Handhabung und der besten App den dritten Platz in diesem Vergleich belegt.

Bei Ective wurde die Bedienungsanleitung inzwischen überarbeitet, um das parallele Laden zu vermeiden und der Gefahr vorzubeugen.

Tipps der TCS-Experten

  • Vor dem Kauf die eigenen Leistungs-, Kapazitäts- und Ausstattungswünsche an die Powerstation genau definieren (z.B. maximale Leistung, Anzahl und Art der Ausgänge, Display, App, Erweiterbarkeit).
  • Abmessungen mit Griff, Volumen und Gewicht der Powerstation beachten, um das richtige Modell für den gewünschten Einsatzweck zu wählen.
  • Wer nicht sofort eine teure Powerstation mit großer Kapazität kaufen möchte, bereits im Vorfeld eine Erweiterung der Kapazität in Erwägung zieht oder wer einfach nicht die Platzverhältnisse hat, um eine große Powerstation unterzubringen, der sollte darauf achten, dass die Wunsch-Powerstation eine Batterieerweiterung bietet. Über Spezialanschlüsse lässt sich so die Kapazität schnell den eigenen oder veränderten Bedürfnissen anpassen.
  • Neben 230V-AC- und 12V-DC-Ausgängen sollte die Powerstation auch über USB-A und USB-C-Anschlüsse verfügen, um Smartphones und Zubehör laden zu können. Wer ein leistungsstarkes Laptop direkt mit der Powerstation betreiben möchte, sollte auf USB-C-Anschlüsse mit einer Leistung von 140 Watt achten.
  • Ein Display ist ausgesprochen nützlich für einen schnellen Überblick der aktuellen Leistungs- und Laufzeitdaten. Idealerweise verfügen auch die Tasten, für die AC- und DC-Ausgänge über eine gut sichtbare Signalisierung.
  • Die Bedienung per Smartphone-App kann den Komfort im Alltag erhöhen.
  • Soll die Powerstation versteckt verbaut werden, etwa in einem Camper, sollte auf einen Zugriff via Smartphone App aus der Ferne geachtet werden.
  • Beim Laden mit einem bestehenden PV-System muss auf Kompatibilität der Schnittstellen und auch auf die maximalen Anschlusswerte für Spannung und Leistung geachtet werden.
  • Eine integrierte Lichtfunktion oder herausnehmbare Lampe ist ein praktisches Feature für den Alltag.
  • Der Nutzer muss beim Betrieb immer die Anschlusswerte der angeschlossenen Stromverbraucher und die maximale Leistung der Powerstation beachten.
  • Gemäss Norm dürfen Powerstations in der Schweiz und der EU nur über einen einzigen 230V Ausgang pro Stromkreis verfügen. Die Steckdosen müssen zweipolig ausgeführt sein, in der Schweiz Typ 11 oder Typ 21. Angeschlossen werden dürfen nur Geräte, welche über eine doppelte oder verstärkte Isolierung und einen zweipoligen Stecker ohne Erdungsstift verfügen (Betriebsmittel Schutzklasse II).
 
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