Test Nissan Ariya Evolve (2022)

Dieser Crossover mit gepflegter Anmutung zeichnet sich durch sein grosszügiges Platzangebot aus. Der perfekt ebene Boden ermöglicht hintere Plätze mit grosser Beinfreiheit. Weniger grosszügig präsentiert sich der Kofferraum. An ihm schätzt man jedoch die geradlinige Architektur. Wie manche elektrischen Modelle verzichtet der Ariya auf eine verschiebbare Sitzbank. Das allerdings ist nur ein Detail angesichts des Fahrkomforts, denn das Fahrwerk filtert Unebenheiten gut, und der Geräuschpegel bleibt gering.

Der Synchronmotor beschränkt sich darauf, dynamische Beschleunigung und konsistenten Durchzug zu liefern. Ganz normal für ein Fahrzeug mit fast 2.3 Tonnen. Kein Wunder also, sorgt das Fahrverhalten dieses Fronttrieblers kaum für Nervenkitzel, gleichwohl wirkt er sicher. Und auch wenn er in engen Kurven von seiner Masse eingeholt wird, neigt der Ariya nur wenig zum Wanken. Nebst dem Designwählhebel muss man sich an die Tasten zur Steuerung der drei Fahrprofile gewöhnen, welche kaum aus der Mittelkonsole hervorragen. Dieser elektrische Crossover, der gerne im Segelmodus surft, verfügt aber auch über einen Modus mit virtuellem Bremspedal.

Sein Anspruch als Langstreckenauto wird durch die imposante Batterie mit netto 87 Kilowattstunde unterstützt, was dem Ariya erlaubt, einer Autobahnreichweite von 400 Kilometern nahezukommen. Die maximale Ladeleistung von 130 Kilowatt ist ebenfalls in Ordnung und noch mehr das Bordladegerät mit 22 Kilowatt. Wie oft bei Nissan ist die Ausstattung üppig, und alle Assistenten gibt es serienmässig. Erwähnenswert ist der Warnton, der beim Ein legen des Rückwärtsgangs ertönt. Der Preis liegt in der Norm des Segments.

Text: Marc-Olivier Herren

Der massige Crossover erweist sich als geräumig, vor allem auf der hinteren Sitzreihe mit viel Beinfreiheit. Einziger Wermutstropfen: Die niedrige Sitzfläche stützt die Oberschenkel nicht vollständig. Der über eine grosse Heckklappe zugängliche Kofferraum ist praktisch, aber von durchschnittlicher Grösse.

Das Ambiente des mit Stoff bezogenen und falschem Holz verkleideten Armaturenbretts wirkt sehr einladend. Die aus zwei 12.3-Zoll-Displays bestehende Anzeige ist gut integriert. Die meisten Knöpfe sind verschwunden und die Mittelkonsole setzt auf Spielereien.

Sogar mit den optionalen Zwanzig-ZollRädern ist die Federung effizient, besonders bei Autobahnfahrt, und der Geräuschpegel bleibt tief. Die optionalen Nappaledersitze tragen zur Weichheit des Ganzen bei.

Die Preise liegen auf dem Niveau der Konkurrenz. Die Version Advance ist schon gut ausgestattet (Navigationssystem, ACC-Regler, digitale Anzeigen), und die Ausführung Evolve profitiert von Raffinessen (belüftete Sitze, automatisches Parksystem, Head-up-Display).

Als dynamisches Langstreckenauto verführt der Ariya durch seinen Fahrkomfort, aber bietet auch wenig Emotionen. Mit einem sicheren Fahrverhalten fährt er enge Kurven fast ohne Seitenneigung. Er wird jedoch von seiner Masse eingebremst. Die Lenkung ist genügend konsistent, und der Fronttriebler zeigt wenig Drehmomenteinflüsse am Lenkrad.

Die 242 PS des Synchronmotors liefern gute Beschleunigung und kräftigen Durchzug. Man muss sich nur daran gewöhnen, die haptischen Tasten für die verschiedenen Abstimmungen zu finden.