Jeep hat seinem Cherokee ein mutiges Design verpasst und das Interieur aufgewertet. Auch das Multimedia-System verdient Lob.
Also, das Hinterteil erinnert eher an einen Alfa Romeo oder an einen Fiat. Ziemlich unamerikanisch, diese hohen, gerundeten Rücklichter. Und wenn ich den Jeep Cherokee von vorne betrachte, fallen mir sofort die Schlitzaugen ins Auge. Kennt man vom Citroën C4 Picasso. Aber ansonsten soll ja alles neu sein an dieser vierten Ausgabe des Traditionsmodells Cherokee, aussen, innen und auch unter dem Blech: Der Motor, das Neun-Stufen-Getriebe, das edle Interieur und das extrovertierte Aussendesign. Dieses hat sich kaum entschärft seit der Präsentation des Concept-Cars 2013 in New York.
Schöne Innenaustattung
Es ist offensichtlich: Die vierte Ausgabe hat designtechnisch völlig mit seinen Vorgängern gebrochen. Die waren eher brav und funktional, typisch Gelände-rüpel halt. Jeeps neue Mittelklasse kommt extravaganter und innen sehr edel daher, zumindest auf den ersten Blick. Spätestens beim Anfassen der Materialien merke ich, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Es ist zwar alles sauber verarbeitet, doch das Holzimitat an den Türen fühlt sich etwas gar billig an und sowieso wurde viel Kunststoff und Kunstleder verbaut. In der edelsten Ausstattungsvariante Limited etwas befremdlich. Sonst fühle ich mich im Cherokee aber gut aufgehoben. Man sitzt angenehm hoch und hat gegen vorne einen guten Überblick. Gegen hinten weniger, aber da hilft die serienmässige Parkhilfe mit Rückfahrkamera. Toll ist auch das grosse mittige Farbdisplay mit Online-Navigation, eigenem Hotspot und App-Store. Da ist der Cherokee auf der Höhe der Zeit. Könnte ich die Musikdatenbank auf dem Handy vom Bordcomputer und vom Lenkrad aus steuern, wäre alles perfekt. Doch leider muss ich die Musikauswahl am Handy selber treffen. Schade! Dafür sind die Platzverhältnisse feudal, auch auf den hinteren Sitzplätzen. Da können kleinere Personen wie ich gemütlich die Beine ausstrecken. Die Ledersitze sind bequem und vielseitig verstellbar. Alles super, gut gemacht. Nur der Kofferraum könnte grösser sein, ist ja schliesslich auch ein grosses Auto. Dafür ist die bei der Version Limited serienmässige elektrische Heckklappe praktisch für Frauen mit grossen Einkaufstaschen, sehr nett.
V6 ohne Wumm
Nett sind auch seine Fahreigenschaften. Der Cherokee bietet viel Komfort, fährt angenehm ruhig und die Lenkung ist aussergewöhnlich direkt für einen Amerikaner. Weniger gefällt mir die Neun-Stufen-Automatik, sie schaltet träge und verschluckt sich beim Runterschalten. Und auch die Fahrleistungen sind nicht berauschend: Wer in Zeiten von Diesel und Downsizing einen V6-Motor kauft, der erwartet ein grosses Wumm. Auf dieses Wumm wartet man im Cherokee vergeblich, er beschleunigt zwar gut und kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h. Aber irgendwie stellt sich dieses angenehme Gefühl nicht ein, das ein V6 normalerweise hervorruft, wenn man ihn aus der Reserve lockt. Zu schwer, zu komfortables Fahrwerk, zu hoher Schwerpunkt? Wohl eine Kombination aus allem. Wirklich Spass macht dieses Auto nur in der Offroad-Variante Trailhawk mit zuschaltbarer Geländeuntersetzung und Hinterachs-Sperre.
Bilder: Pia Neuenschwander
Kriterien |
Fahrzeugdaten |
Preis
|
CHF 59'550.-
|
Leistung
|
272 PS
|
Motor
|
3.2-l-Benziner V6
|
Antrieb
|
Allrad
|
Beschleunigung
|
8.4 s
|
Max. Drehmoment (Nm/min)
|
315/4300
|
Gewicht wie getestet
|
1965
|
Kofferraum
|
500 bis 1267 Liter
|
Verbrauch Ø
|
10.7 Liter
|
CO₂-Emissionen
|
232 g/km
|
Kriterien |
Preis
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Fahrzeugdaten |
CHF 59'550.-
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Kriterien |
Leistung
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Fahrzeugdaten |
272 PS
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Kriterien |
Motor
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Fahrzeugdaten |
3.2-l-Benziner V6
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Kriterien |
Antrieb
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Fahrzeugdaten |
Allrad
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Kriterien |
Beschleunigung
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Fahrzeugdaten |
8.4 s
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Kriterien |
Max. Drehmoment (Nm/min)
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Fahrzeugdaten |
315/4300
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Kriterien |
Gewicht wie getestet
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Fahrzeugdaten |
1965
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Kriterien |
Kofferraum
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Fahrzeugdaten |
500 bis 1267 Liter
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Kriterien |
Verbrauch Ø
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Fahrzeugdaten |
10.7 Liter
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Kriterien |
CO₂-Emissionen
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Fahrzeugdaten |
232 g/km
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Innenraum
Der Innenraum ist auf den ersten Blick sehr schick und hochwertig. Erst beim Anfassen merkt man, dass Hartplastik und Kunstleder verbaut wurden. Ansonsten lässt die Innenausstattung aber keine Wünsche offen; die Platzverhältnisse sind sehr gut, der Kofferraum dürfte gemessen an den Aussenmassen grösser sein.
Komfort
Der Cherokee punktet mit niedrigen Innengeräuschen, kultiviertem V6, bequemen Sitzen und sehr guter Komfortausstattung. Die Federung ist komfortabel, grobe Unebenheiten schlagen aber durch.
Die Fahrleistungen des V6 sind ansprechend, aber nicht überwältigend. Die 2 Tonnen Leergewicht machen sich bemerkbar, trotz 272 PS. Der Verbrauch ist entsprechend hoch. Die 9-Stufen-Automatik schaltet träge und die Abstufung der Gänge ist zu gross gewählt.
Fahreigenschaften
Die Fahreigenschaften des Cherokee sind komfortabel, es lässt sich herrlich cruisen. Die Lenkung ist erfreulich direkt ausgefallen, die Seitenneigung ist bei hohem Tempo aber deutlich zu spüren und er untersteuert relativ früh. Mühsam ist ausserdem der grosse Wendekreis.
Sicherheit
Die Sicherheitsausrüstung in unserem Modell ist auf hohem Niveau. Leider sind Totwinkelassistent und Spurhalteassistent nur gegen Aufpreis erhältlich. Die Sicht gegen hinten ist sehr schlecht, die serienmässige Parkhilfe mit Rückfahrkamera hilft aber.
Ergebnis im Überblick
"Das optische Hauptmerkmal des Jeep Cherokee ist das Design der Frontpartie. Die sieben Kühlerschlitze lassen das Testfahrzeug aber sofort als Jeep erkennen. Die auf drei Ebenen verteilten Scheinwerfer sind bereits von Citroen bekannt."
Meinung des Testers
Stärken
- Platzverhältnisse vorne und hinten sehr gut
- Hoher Fahrkomfort und niedrige Innengeräusche
- Gute Innenausstattung
- Gute Traktion und hohe Anhängelast (2.2 t)
- Optionale Fahrhilfen sind hilfreich
- Multimediagerät und DAB+ sind serienmässig
Schwächen
- 9-Stufen Automat schaltet träge, höchster Gang erst ab ca. 135 km/h
- Kofferraumvolumen nur mässig für die Aussenmasse
- Materialien im Innenraum
- Hoher Verbrauch des 3.2 Liter V6
- Schlechte Übersicht, jedoch Parkhilfen serienmässig
- Schwache Garantieleistungen
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