Ford Fiesta Titanium 1.0 SCTI AUT. (2017)

Was in der Version Titanium an Assistenzsystemen steckt, ist für einen Kleinwagen schon allerhand. Eingebaut sind zudem Kollisionswarner, Parkassistent, Verkehrsschildererkennung, adaptiver Tempomat oder automatisches Fernlicht. Doch nicht nur bei den Assistenten geht Ford mit der Zeit. Gerade im Innenraum und bei der Gestaltung des Cockpits wurde nicht gespart. Verarbeitet sind wertige Materialien. Zwar sind die in steilem Winkel angebrachten Hauptinstrumente  gewöhnungsbedürftig, dafür ist der grosse Touchscreen umso bedienerfreundlicher und mit App-Link ausgestattet. Die Anmutung des Innenraums und das Platzangebot für Fahrer und Beifahrer vermitteln zusammen mit den bequemen Sitzen ein gutes Raumgefühl. In der zweiten Reihe reicht der Platz gerade so aus.

Angetrieben wird der getestete Fiesta von einem 1,0-l-Dreizylinder-Turbobenziner. Die 100 PS sind genug Leistung, um das 1275 kg schwere Auto anständig zu beschleunigen. Bei niedrigen Drehzahlen brummte das Aggregat allerdings merklich, sonst läuft der Motor erstaunlich kultiviert. Die WandlerAutomatik schaltet für ihre Bauart eher ruppig und die Gangwahl ist nicht optimal. Gut gelöst hat Ford die Fahrwerksabstimmung. Sie ist straff genug, um schnelle Kurven zu meistern, schluckt aber auch Unebenheiten gut. Kein Wunder, ist der Kleine doch mit der Fahrdynamikregelung «Torque Vectoring Control» ausgestattet. Punkto Sicherheit braucht sich der neue Fiesta nicht zu verstecken. Erhalten doch die Assistenzsysteme von zwei Kameras, drei Radar- und zwölf UltraschallModulen Rückmeldung.

Text: Felix Maurhofer

Bilder: Felix Maurhofer

Optisch hat Ford den Fiesta nicht neu erfunden. Die Karosserie ähnelt ausser bei der markanten Front dem Vorgänger.

Er ist für diese Preisklasse schön verarbeitet und mit angemessenen Materialien ausgestattet. Das Platzangebot vorne ist gut, hinten wird es kleinwagentypisch etwas eng. Bei der Beladung des Kofferraums stört die hohe Ladekante. Im Cockpit sticht das 6,5 Zoll grosse und gut bedienbare Multimediagerät mit Apple-Play hervor. Die Bedienung der Heizung ist leider tief angeordnet und eher unübersichtlich gestaltet.

Der Fahrkomfort wird durch das niedrige Geräuschniveau und die guten Sitze betont. Auch die Fahrzeugfederung ist komfortabel genug. Umfangreich präsentiert sich die Komfortausstattung in der Version Titanium. Mit dabei sind unter anderem eine automatische Klimaanlage, Keyless-Startsystem oder die Bluetooth-Freisprechanlage.

Der Fiesta überzeugt bei den Servicekosten. Die Wartungsintervalle sind mit 30 000 Kilometer oder 24 Monaten für einen Kleinwagen sehr grosszügig. Auch das Verhältnis zwischen Preis und Ausstattung ist sehr gut. Das Leistungsgewicht und die Fahrleistungen sind jedoch eher knapp bemessen.

Grundsätzlich weist der Fiesta 1.0 Ecoboost ein sicheres Fahrverhalten auf. Die Fahrwerksabstimmung ist genügend sportlich gewählt und zeigt auch in zügig gefahrenen Kurven kaum Schwächen. Jedoch dürfte die Lenkung in der Mittellage etwas präziser sein.

Gut sind die wirkungsvollen Bremsen. Positiv sind die Assistenzsysteme. Es fehlt aber ein Knieairbag für den Fahrer.

Der mittels Abgas-Turbolader aufgeladene 1,0-Liter-Benzin-Direkteinspritzer ist bekannt und wurde auch schon mehrfach ausgezeichnet. Im getesteten Fiesta leistet das Triebwerk 100 PS und stemmt 170 Nm auf die Kurbelwelle. Das sind für einen 1275 kg schweren Kleinwagen ansprechende Leistungsdaten. Nicht ganz überzeugen kann das 6-Stufen-Wandlerautomatikgetriebe.

Der Testverbrauch von 6,8 l/100 km ist noch akzeptabel. Die Reichweite von 617 km ist für diese Klasse gut.