





Am 27. Oktober 2025 versammelten sich Wirtschaftsvertretende und Interessierte zur 14. TCS-Verkehrskonferenz in Luzern. Die Ergebnisse einer repräsentativen DemoScope-Umfrage wurden präsentiert und sorgten für interessante Diskussionen. Wir blicken auf einen spannenden Abend zurück.
Die repräsentative Umfrage zu verkehrspolitischen Themen und konkreten Massnahmen liefert teilweise erstaunliche Ergebnisse, sagte Alexander Stadelmann, Geschäftsführer der TCS-Sektion Waldstätte, vor den Gästen: «Viele der Antworten entsprechen den Erwartungen, gewisse haben wir aber in dieser Deutlichkeit nicht erwartet und erstaunen.» Parallel zur Bevölkerung wurden auch die TCS-Mitglieder im Sektionsgebiet befragt.
Temporegime findet Anklang
Ein überraschendes Ergebnis gab es beispielsweise bei der Frage: Wie stehen Sie zur verkehrspolitischen Massnahme «Generell Tempo 30 in Quartieren und Tempo 50 auf Hauptstrassen»? 61% der Bevölkerung sind für dieses Temporegime, bei den TCS-Mitgliedern ist die Anzahl der Befürworter erstaunlicherweise etwas tiefer. Frauen unterstützen diese Massnahme zudem etwas stärker als Männer, wie die Bevölkerungsumfrage zeigt.
80% sind für Umfahrungen
Bei den meisten Themen ist die Bevölkerung klar für oder gegen ein Element der Verkehrspolitik oder eine Massnahme. Dies zeigt sich beispielsweise beim Punkt «Bau von Umfahrungsstrassen von Ortskernen» als Massnahme gegen Verkehrsüberlastung. 80% der Bevölkerung ist klar oder eher dafür. Den punktuellen Ausbau von Nationalstrassen zur Engpassbeseitigung unterstützen 73% der lokalen Bevölkerung. Das hat wohl auch damit zu tun, dass das Auto gemäss Umfragen weiterhin das mit Abstand am häufigsten genutzte Verkehrsmittel ist. Dieses wird von 69% der Bevölkerung entsprechend genutzt. Gleichzeitig sind 80% für ein gleichwertiges Fördern von allen Verkehrsmitteln, also von Auto, ÖV und Velo.
Mehrheit gegen Parkplatzabbau und Roadpricing
Andere Massnahmen werden von der Bevölkerung klar abgelehnt. Dazu gehört unter anderem Roadpricing für die Stadt Luzern. Dies lehnen 69% der Bevölkerung ab, bei den Frauen liegt die Ablehnung sogar bei 74%. Auch ein weiterer Abbau von Parkplätzen in der Stadt Luzern lehnt eine deutliche Mehrheit von 69% der Bevölkerung ab – Frauen zudem deutlich stärker als Männer.
Bekenntnis zum Bypass
Bei den beiden regionalen Grossprojekten zeigt sich, dass sie in der Bevölkerung teilweise noch zu wenig bekannt sind. Der Bypass findet bei der Bevölkerung aber eine Mehrheit: 59% sind klar oder eher für dieses Projekt. Für den Bau des DBL – auch bei allfällig massiv höheren Kosten – hat sich nur eine knappe Mehrheit von 52% ausgesprochen.
