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Sicherheit im Fokus – ein Blick hinter die Kulissen mit der Polizei Kanton Solothurn

A1-Ausbau zwischen Luterbach und Härkingen

14. August 2025

Herr Boss, bevor wir ins Thema einsteigen: Können Sie sich bitte kurz vorstellen und Ihre Rolle beim A1-Ausbau zwischen Luterbach und Härkingen erläutern?
Mein Name ist Boris Boss. Ich bin Dienstchef Spezialdienste Verkehr bei der Polizei Kanton Solothurn. Zu meinen Aufgaben gehört unter anderem auch der Bereich Autobahn. Deshalb bin ich die zentrale Ansprechperson der Polizei im Rahmen des A1-Ausbaus – und das
Bindeglied zwischen den verschiedenen Projektpartnern.

Die Vorarbeiten haben im Frühling begonnen. Wie beurteilen Sie den bisherigen Verlauf aus Sicht der Polizei – gab es Herausforderungen oder besondere Vorkommnisse? 
Zum konkreten Bauverlauf kann ich keine Angaben machen. Aus Sicht der Polizei läuft das Projekt jedoch bislang sehr gut. Unsere zentrale Herausforderung besteht derzeit darin, Interventionsachsen und Blaulichtspuren einzurichten, damit Rettungskräfte auch während der Bauzeit jederzeit rasch zum Einsatzort gelangen können.

Warum ist der Ausbau dieses A1-Abschnitts aus polizeilicher Sicht notwendig – gerade im Hinblick auf Sicherheit und Verkehrsfluss?
Die aktuelle Infrastruktur stammt aus den 1960er-Jahren. Mit rund 90 000 Fahr zeugen pro Tag ist der Abschnitt heute am Limit – Tendenz steigend. Bis Bauende rechnen wir mit bis zu 126 000 Fahrzeugen täglich. Der Ausbau bringt nicht nur Kapazität, sondern auch mehr
Sicherheit, optimierten Verkehrsfluss, verbesserten Lärm- und Umweltschutz – ein entscheidender Fortschritt aus polizeilicher Sicht.

Was ist der langfristige Nutzen für die Region?
Eine moderne Infrastruktur erhöht die Verkehrssicherheit und senkt das Unfallrisiko. Auch der Verkehrsfluss wird verbessert, was wiederum der Lebensqualität in der Region zugutekommt. Unser Ziel als Polizei ist klar: guter Verkehrsfluss und möglichst wenig Verkehrsunfälle.

Wie ist die Polizei Solothurn in das Gesamtprojekt eingebunden – und mit welchen Partnern arbeiten Sie eng zusammen?
Wir arbeiten eng mit allen relevanten Akteuren zusammen – insbesondere mit der Bauleitung, dem ASTRA, der Nationalstrassen
Nordwestschweiz (NSNW), Blaulichtorganisationen, Rettungsdiensten, Feuerwehr und Pannendiensten. Die Projektorganisation funktioniert hervorragend: Zu Beginn trafen wir uns wöchentlich, inzwischen monatlich. Bei akuten Problemen gibt es bilaterale Sitzungen, um innert Stunden reagieren zu können. Ziel ist immer: Zwei Spuren müssen je derzeit befahrbar bleiben – deshalb wurde eine eigene Taskforce eingerichtet.

Wie wird der Verkehrsfluss während der Bauzeit möglichst flüssig gehalten – auch zu Spitzenzeiten?
Unsere Aufgabe ist es, bei Vorfällen schnell vor Ort zu sein und die Fahrbahn zügig wieder freizugeben. Dafür müssen Interventionswege jederzeit frei und zugänglich sein. Wichtig: Der stockende Verkehr ist nicht der Baustelle geschuldet, sondern der hohen Auslastung
insgesamt.

Baustellen bergen zusätzliche Unfallrisiken.  Wie begegnet die Polizei dieser erhöhten Gefahr?
Die Autobahn wird täglich kontrolliert – auf Signalisation, Baustelleneinrichtungen und Zustand der Fahrbahnen. Auch kleine Probleme wie schwenkende LKW-Ladungen aufgrund von Mini-Stufen oder Schächten können erkannt und behoben werden – oft reichen bereits 20–30 cm Spurverschiebung. Ab 2027 wird es sogar eine Zusatzpatrouille im Schichtdienst geben für alle Anliegen in der Baustelle.

Wie wird sichergestellt, dass auch ausländische Verkehrsteilnehmer temporäre Verkehrsführungen verstehen?
Die Beschilderung ist international genormt, sodass sie für alle Verkehrsteilnehmenden verständlich ist. Hier gibt es kaum Missverständnisse

Ein Ziel des Projekts ist es, Ausweichverkehr durch Dörfer zu verhindern. Welche Massnahmen wurden ergriffen – und wie ist die Polizei beteiligt?
Ein umfassendes Verkehrsmonitoring liefert laufend Daten zu Verkehrsströmen. Anhand dieser werden Dosierstellen mit Lichtsignalanlagen gesteuert. Hinweistafeln zeigen den Unterschied der Reisezeiten über Autobahn und Nebenstrassen. Das Navigationssystem vieler Fahrer
schlägt leider dennoch Schleichwege vor – diese Problematik besteht nicht nur wegen der Baustelle, sondern auch bei Unfällen.

Gibt es an bekannten Schleichwegen mehr Kontrollen? Wie wird entschieden, wann eingegriffen wird?
Häufige Kontrollen erfolgen auf Hinweis durch Patrouillen, Bevölkerung oder Projektpartner. An Wochenenden stehen wir auch präventiv an bekannten Nebenwegen. Besteht ein Fahrverbot, kann gebüsst werden – besteht keines, sind uns die Hände gebunden. In Ausnahmefällen können Gemeinden temporäre Sperrungen anordnen.

In mehreren Gemeinden wurden temporäre Ampeln installiert. Was ist deren Funktion?
Diese Ampeln sind Teil der flankierenden Massnahmen. Sie werden durch das Verkehrsmesssystem automatisch aktiviert, sobald ein gewisser Schwellenwert erreicht ist – und sorgen so für gezielte Dosierung ab der Autobahnausfahrt und innerhalb der Dörfer.

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