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Ablenkung und Unaufmerksamkeit

Unaufmerksamkeit und Ablenkung am Steuer gehören zu den häufigsten Unfallursachen in der Schweiz.

Unaufmerksamkeit und Ablenkung am Steuern sind die häufigsten Unfallursachen der Schweiz. Im Jahre 2021 zählte Unaufmerksamkeit und Ablenkung zur Hauptursache bei 9‘154 Unfällen. Quelle: ASTRA Publikation Standardstatistik der Strassenverkehrsunfälle 2021.

Eine Umfrage, die die Allianz Versicherung in der Schweiz durchführte zeigt:

  • 40% der Lenkerinnen und Lenker auf Schweizer Strassen benutzen das Handy am Steuer
  • 40% stellen ihr Ziel im Navi ein
  • 76% der Autofahrer fühlen sich durch Technik abgelenkt

Beim Fahren werden unsere visuellen, akustischen, kognitiven und grob motorischen Fähigkeiten beansprucht. Ablenkung wirkt sich auf all diese 4 Bereiche aus. Musik zum Beispiel lenkt uns akustisch ab, indem unsere Aufmerksamkeit dem Verkehr gegenüber abnimmt. Ein Navi oder Smartphone hinter dem Steuer zu bedienen, stört unsere grob motorischen Fähigkeiten beim Fahren, da wir jeweils nur noch eine Hand am Steuer haben.

Wieso ist die Unaufmerksamkeit am Steuer so gefährlich?

  • Weil mit der Unaufmerksamkeit die Reaktionszeit massiv verlängert wird. So nimmt sie etwa beim Telefonieren oder beim Schreiben eines SMS mit dem Handy um 30 bis 50% zu.
  • Denn je nach Geschwindigkeit entspricht jede Sekunde der Unaufmerksamkeit beim Fahren einer beträchtlichen zurückgelegten Distanz: Bei 100 Stundenkilometern beträgt diese beinahe 28 Meter pro Sekunde. Bremst das vor uns fahrende Auto brüsk und wir sind zerstreut, ist der Auffahrunfall fast unvermeidlich, vor allem bei ungenügendem Abstand!
  • Denn die Reaktionszeit beim Telefonieren am Steuer (selbst mit einer Freisprechanlage) entspricht der verlängerten Reaktionszeit bei einem Blutalkoholpegel von 0.8 Promille.

Häufige Ablenkungsquellen

Dem Fahrer verbunden

  • Telefonieren mit und ohne Freisprechanlage
  • SMS und E-Mail schreiben und lesen
  • Radio, Navigationsgerät und andere Geräte einstellen
  • Essen und Trinken
  • Rauchen
  • Sich schminken
  • Seine Jacke oder Pullover ausziehen
  • Innere Ablenkung (Gedanken, Gefühle, Stress, etc.)

Aussenquellen

  • Navigationsgerät, Musik
  • Mitfahrer
  • Haustiere, herumfliegende Insekten
  • Objekte und Ereignisse ausserhalb des Wagens

Was sind die Ursachen der Ablenkung?

Allgemeine Ursachen

Die Gesellschaft verlangt von uns, dass wir unsere Zeitressourcen optimal nutzen. Dazu gehört mittlerweile für die meisten, jederzeit erreichbar zu sein. Um diesen gesellschaftlichen Ansprü-chen gerecht zu werden, nutzen wir immer häufiger das Auto als Verlängerung unseres Wohnzimmers oder Büros.

Ausserdem nehmen die Autohersteller diesen Trend auf und arbeiten an immer besseren Infotainment-Bordsystemen. Die Versuchung, sich während des Fahrens mit ablenkenden Dingen zu beschäftigen, steigt.

Überschätzte Fähigkeiten

Die meisten Fahrerinnen und Fahrer sind sich bewusst, wie gefährlich ein Blick auf das Handydis-play ist. Viele von ihnen halten denn auch das Lösen der Hand vom Lenkrad für problematisch, um eine SMS zu schreiben oder das Navigationsgerät zu bedienen. Trotzdem tun es viele.

Warum? Weil sie aufgrund ihrer Fahrroutine ihre Fähigkeiten überschätzen und meinen, zwei Dinge gleichzeitig konzentriert ausführen zu können. Denn jede zusätzliche Aktivität am Steuer lenkt von der Hauptaufgabe ab, dem Steuern.

Welche Sanktionen riskiere ich?

Ob die Unaufmerksamkeit zu einem Unfall führt oder nicht, sie wird in Artikel 3, Abs 1 der Verkehrsregelverordnung ausdrücklich sanktioniert: «Der Fahrzeugführer muss seine Aufmerksamkeit der Strasse und dem Verkehr zuwenden. Er darf beim Fahren keine Verrichtung vornehmen, welche die Bedienung des Fahrzeugs erschwert. Er hat ferner dafür zu sorgen, dass seine Aufmerksamkeit insbesondere durch Tonwiedergabegeräte sowie Kommunikations- und Informationssysteme nicht beeinträchtigt wird».

Der Lenker muss das Fahrzeug permanent so beherrschen, dass er seinen Vorsichtspflichten nachkommen kann (Art. 31 Abs. 1 SVG), weshalb er beim Fahren keine Verrichtung vornehmen darf, welche die Bedienung des Fahrzeugs erschwert (Art. 3 Abs. 1 VRV).

  • Das Telefonieren am Steuer mit dem Handy während der Fahrt kann eine Ordnungsbusse von CHF 100.- und möglicherweise auch Leistungskürzungen in der Unfallversicherung zur Folge haben.
  • Das Schreiben einer SMS am Steuer wird seit 2009 als grobe Verkehrsregelverletzung eingestuft, welche mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft werden kann.
  • Essen oder Trinken am Steuer: Ein am Steuer essender oder trinkender Lenker verhält sich nicht anders als derjenige, der beim Fahren raucht oder SMS schreibt. Derartige Tätigkeiten können den Lenker in seiner Aufmerksamkeit beim Autofahren beeinträchtigen und sind unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherheit deshalb grundsätzlich als problematisch einzustufen. Die Behörden müssen sich mit Fällen wie Essen am Steuer individuell befassen. Dabei ist der Ermessensspielraum sowohl bei der Beurteilung, ob überhaupt eine Verkehrsgefährdung vorliegt, als auch bei der Festsetzung der Bussenhöhe relativ weit. Wer am Steuer isst und dabei erwischt wird, der muss jedoch mit einer Busse rechnen.

Auch wenn die Anzahl der Ausweisentzüge wegen Unaufmerksamkeit für 2017 im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig ist (von 8'760 auf 8'411), bleibt diese Ursache nach Geschwindigkeits- und Alkoholdelikten der dritthäufigste Grund für einen Ausweisentzug (Bericht ADMAS 2017, ASTRA).  

Der «Hauptschuldige» ist dabei das SMS am Steuer. Die durch eine SMS verursachte Unaufmerksamkeit ist eine der Hauptursachen für Unfälle, kann doch der Fahrer per Definition nicht oder nicht schnell genug reagieren, was zu um so heftigeren Zusammenstössen führt. Während des Steuerns eine SMS zu schreiben ist gleichbedeutend wie mit geschlossenen Augen zu fahren.

Unsere Tipps

  • Unterlassen Sie jede ablenkende Aktivität.
  • Fokussieren Sie Ihren Blick auf das Verkehrsgeschehen.
  • Verzichten Sie insbesondere auf das Lesen und Schreiben von SMS sowie aufs Telefonieren am Steuer.
  • Halten Sie an einem sicheren Ort, wenn Sie anrufen oder ein Gerät programmieren müssen.
  • Geben Sie das Ziel im GPS-Navigationsgerät ein, bevor Sie losfahren.
  • Stellen Sie den MP3-Leser und die gewünschte Playlist ein, bevor Sie starten.
  • Nehmen Sie sich die Zeit, anzuhalten, um etwas zu essen, statt dies am Steuer zu tun.

«Händy los» : Kampagne der FIA

Die Kampagne «Händi los» wird von der Fédération Internationale de l’Automobile (FIA), dem internationalen Dachverband des Automobils, in Zusammenarbeit mit den europäischen Automobilclubs durchgeführt. Ziel der Kampagne: Autofahrer, Motorradfahrer, Radfahrer und Fussgänger auf die Gefahr des Händis im Verkehr aufmerksam zu machen. Sie soll sie anregen, das Händi los zu lassen.

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Telefon +41 58 827 23 90
Fax +41 58 827 51 24
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