





In der Rubrik «Klimabilanz» werden die von Fahrzeugen verursachten Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) über ihren gesamten Lebenszyklus berücksichtigt.
Die THG-Emissionen von Personenwagen reichen von der Gewinnung der Rohstoffe über die Herstellung des Fahrzeugs und seiner Komponenten, den Bau und die Instandhaltung der Strasseninfrastruktur bis hin zum Recycling des Fahrzeugs und den Emissionen im Zusammenhang mit dem Betrieb des Fahrzeugs und dem Verbrauch des dafür erforderlichen Treibstoffs (oder Stroms).
Die Treibhausgasemissionen werden anhand der Methode der Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment, LCA) berechnet. Diese Analyse berücksichtigt alle Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette: von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung defekter Autoteile oder dem Recycling des Fahrzeugs, einschliesslich der Batterie, wenn es sich um ein Elektroauto handelt. So werden beispielsweise der Betrieb einer Kupfermine, eines Stahlwerks, eines Automobilmontagewerks, einer Raffinerie und eines Schredderzentrums berücksichtigt, ebenso wie die Emissionen, die beim Transport von Rohstoffen, Kohlenwasserstoffen und Strom entstehen.
Treibhausgasemissionen umfassen CO₂, Methan, Lachgas und alle anderen Gase, die sich aufs Klima auswirken. Anhand ihres Treibhauspotenzials (also ihrer Rolle bei der Erderwärmung) werden diese Emissionen in sogenannten CO₂-Äquivalenten (CO₂eq) standardisiert. CO₂eq können für die gesamte Lebensdauer des Autos (im vorliegenden Fall: 200’000 km) oder pro gefahrenem Kilometer berechnet werden.
Das hier verwendete Modell zur Berechnung der Treibhausgasemissionen wurde vom Paul Scherrer Institut (PSI) entwickelt – siehe auch dessen Webtool «carculator». Es berücksichtigt die spezifischen Eigenschaften jedes Fahrzeugs wie z.B. sein Gewicht, seinen Treibstoffverbrauch, gegebenenfalls die Kapazität und Chemie der Batterie usw. Dadurch lässt sich eine genauere Schätzung der Treibhausgasemissionen für ein ausgewähltes Auto erzielen. Allfällige Massnahmen einzelner Hersteller zur Emissionsreduktion, z.B. die Verwendung von erneuerbarer Elektrizität in der Herstellung oder CO₂-Kompensationen, können nicht berücksichtigt werden. Ausserdem wird davon ausgegangen, dass Schweizer Konsumenten ihre Elektroautos mit dem derzeitigen durchschnittlichen Strommix aufladen. Die Ergebnisse entsprechen daher nicht genau der spezifischen Lieferkette jedes einzelnen Fahrzeugs (z.B. Produktionsland des Fahrgestells, eventuelle Photovoltaikquelle zum Aufladen eines Elektroautos usw.). Für jedes Fahrzeug werden dieselben LCI und dasselbe Modell verwendet. Die Ergebnisse variieren lediglich aufgrund der spezifischen technischen Merkmale jedes einzelnen Fahrzeugs. Dieses Modell berücksichtigt auch die Emissionen aus der Strasseninfrastruktur, was nicht bei allen veröffentlichten Ökobilanzanalysen der Fall ist.
Die auf diesen Seiten angegebenen CO₂-Bilanzen stellen daher solide und fundierte Schätzungen dar und keine tonnengenauen Angaben.
Dies erklärt zum Teil mögliche Abweichungen zwischen diesen Ergebnissen und denen anderer Ökobilanzen.
Im Allgemeinen verursacht die Herstellung von Elektroautos höhere Emissionen als die von vergleichbaren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, da die Produktion der Batterien ressourcen- und energieintensiv ist. Diese hohen Emissionen von Elektroautos zu Beginn ihres Lebenszyklus im Vergleich zu vergleichbaren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor werden nach etwa 40’000 bis 70’000 km (je nach Fahrzeug) durch den in der Schweiz erzeugten Strom mit geringem CO₂-Fussabdruck ausgeglichen. Ab dieser Grenze entfaltet das Elektroauto seine gesamten Emissionsvorteile.
Über seinen Lebenszyklus (im vorliegenden Fall: 200’000 km) verursacht ein Elektroauto in der Schweiz in der Regel etwa 2- bis 3-mal weniger Treibhausgasemissionen als ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Dies liegt insbesondere daran, dass die in einem Auto mit Verbrennungsmotor verwendeten fossilen Treibstoffe nicht recycelt werden können. Die Materialien der Batterien hingegen werden heute bereits zu über 95% recycelt, und der Ladestrom ist nur geringfügig CO₂-belastet. Ausserdem sind Elektromotoren 3- bis 5-mal effizienter als Verbrennungsmotoren.
Das Gewicht des Fahrzeugs und der direkte Verbrauch (Treibstoff oder Strom) haben den grössten Einfluss auf die Gesamtemissionen eines Fahrzeugs: Kleinere, leichtere Autos verursachen in der Regel weniger Emissionen, sowohl bei der Herstellung als auch beim Betrieb, da sie normalerweise weniger Rohstoffe und Ressourcen benötigen.
