Marktbericht Elektromobilität 2025

Von 2011 bis 2019 wurden in der Schweiz jährlich über 300'000 Autos verkauft. 2020 ist der Markt auf 240'000 Einheiten eingebrochen. Nach einer leichten Erholung bis 2023 schrumpft der Gesamtmarkt 2024 und 2025 erneut. Nach 11 Monaten liegt er bei 206'000 gegenüber 214’000 im November des Vorjahres.

Der Marktanteil der Autos, welche mit Strom «betankt» werden können (Elektroautos und Plug-in- Hybride) hat sich 2025 erholt und ist mit 33% auf dem höchsten Stand seit je. Durch die grosse Distanz zwischen dem relativ hohen prozentualen Anteil bei den Neuwagen und dem noch geringen Anteil am Fahrzeugbestand kann letzterer auch wachsen, während der Marktanteil konstant bleibt. Dies war im Jahr 2024 der Fall, als der Marktanteil sogar leicht rückläufig war, das Wachstum des Bestands aber im zweistelligen Prozentbereich Bereich zulegte.

Auf Abbildung 3 ist erkennbar, dass die Anzahl Benzin- und Dieselautos auf den Schweizer Strassen noch bis 2018 leicht zunahm und seit 2019 sinkt. Trotzdem machen diese Antriebe im Bestandesmix 2025 immer noch fast 83% aus. 9% der Autos sind Hybride und 8% Steckerfahrzeuge, davon 3% Plug-in-Hybride und 5% reine Elektroautos. Der Gesamtbestand ist auch 2025 um knapp 1% gewachsen. Seit 2019 gibt es jährlich weniger Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren im Betrieb. Die Zahl von Autos mit Hybridantrieb sowie Steckerfahrzeuge PHEV und BEV nehmen zu. Im aktuellen Jahr ist die Anzahl der sogenannten Steckerfahrzeuge auf der Strasse weiter gewachsen und zwar um über 67'000 Autos auf über 350'000 Autos, jene der Benzin- oder Diesel-Hybride sogar um über 80'000 auf fast 450'000.

Abbildung 4 zeigt die fortschreitende Transformation hin zu Elektro, Plug-in-Hybriden und Hybriden aufgrund des Alters der Autos. Während diese Antriebskonzepte bei den neueren Autos bereits die Mehrheit ausmachen, spielen sie bei den über fünfjährigen Fahrzeugen praktisch keine Rolle. In der Schweiz haben Autos eine durchschnittliche Haltedauer von 14-16 Jahren. Die Haltedauer beschreibt das Alter, nach welchem die Hälfte der Autos nicht mehr in Betrieb ist. Während der vergangenen 5 Jahre haben sich die Marktanteile der verschiedenen Antriebstechnologien sichtbar verändert. Dies wirkt sich auf den Bestand aus, namentlich bei den neueren Autos.

Seit 2020 befindet sich der Automarkt in der Schweiz (und weltweit) in einer Transformationsphase hin zu elektrischen Antrieben, mit oder ohne Hybridisierung. Typisch für eine solche technologische Transformation ist, dass sich neue Technologien rasch im Markt verbreiten, während der Gesamtmarkt auf die Veränderungen verunsichert reagiert und rückläufige Tendenzen zeigt. Die Entwicklung auf dem Automarkt entspricht diesem Muster, wie die Immatrikulationsstatistik zeigt.

Tesla hat als Pionier der Elektromobilität über mehrere Jahre sowohl die elektrische wie auch die gesamte Bestsellerliste angeführt. Im aktuellen Jahr hat das Modell den Lead im Gesamtklassement abgegeben und auch der Vorsprung zu den elektrischen Mitbewerbern hat sich verringert. So hat zum Beispiel Skoda mit den Modellen Elroq und Enyaq in der Schweiz 2025 mehr Elektroautos verkauft als Tesla. Der Volkswagenkonzern und andere europäische Marken (inkl. Volvo) rücken näher an Tesla heran. Dieses Vorrücken der Traditionsmarken kann als Zeichen für einen reifenden Markt interpretiert werden: Elektromobilität wächst aus der «Pionier»- und «Early-Adopter-» Phase hinaus und kommt bei den «Frühen Mehrheiten» an. Diese Entwicklung bildet sich auch in den technischen Eckdaten und dem Pricing der Fahrzeuge ab, welche sich schon sehr nahe am Gesamtmarkt bewegen.

Die Marktanteile von Steckerfahrzeugen haben 2025 die 30% Marke überschritten und sind in einzelnen Monaten und gewissen Kantonen bereits bei 40% angekommen. Das ist zu begrüssen, denn bei diesen Grössenordnungen (40%) werden die CO2 Flottenziele der Importeure erreicht, welche bis und mit 2029 gültig sind und bei deren Nichteinhaltung Bussen fällig werden.

Gemäss einer Hochrechnung des TCS Test &Technik Teams könnten rund 40% der Autos einfach mit Elektroautos ersetzt werden, weil ihre Besitzer zu Hause oder am Arbeitsplatz selbstbestimmt eine Ladeinfrastruktur installieren könnten. Der Zugang zum «Laden zu Hause» und «Laden an der Arbeit» ist eine wichtige Voraussetzung für die Akzeptanz von Elektroautos und für ein weiteres Wachstum des Marktanteils. Mit dem zügigen Ausbau der Ladeinfrastruktur für Mietende und Nutzende von Einstellhallen, soll Elektromobilität für eine grössere Bevölkerungsgruppe zugänglich gemacht werden. Die Roadmap Elektromobilität des BFE, in welcher eine grosse Zahl der Akteure aus der Branche in der Schweiz zusammenarbeiten, hat sich das Ziel von 50% Marktanteil für 2025 gesteckt. Dieses wurde nicht erreicht und die Elektromobilität entwickelt sich nicht so schnell, wie erhofft. Zwar ist sie auf dem Weg dazu, sich zu etablieren, aber Sie ist noch nicht zum Selbstläufer geworden. Für eine weitere positive Entwicklung braucht die Elektromobilität nach wie vor aktive Informations- und Bildungsarbeit sowie günstige Rahmenbedingungen.