





E-Occasionsautos als gute Einstiegsmöglichkeit
Noch vor wenigen Jahren galten Elektroautos als teure Spielerei für Technikfans – heute sind sie auf dem Weg, das Strassenbild zu prägen. Aber ist die Zeit reif, jetzt ein Elektroauto zu kaufen? Zur Klärung dieser Frage hat der TCS Zürich seinen 4. TCS Mobilitätsabend voll und ganz der Elektromobilität gewidmet. Andreas Häuptli, Geschäftsführer der TCS Sektion Zürich, Organisator und Moderator des Abends, konnte 160 Mitglieder zu einem informativen Abend unter dem Titel «Soll ich mir jetzt ein Elektroauto kaufen? Der TCS klärt auf» im Casinotheater in Winterthur begrüsst.
«Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung», zitierte der TCS-Generaldirektor Jürg Wittwer augenzwinkernd Kaiser Wilhelm II mit einer Aussage von zirka 1900. Er hat damit aufgezeigt, wie rasch so manche Fehleinschätzungen von der Geschichte eingeholt werden. Heute erleben wir erneut eine solche Zeitenwende in der Mobilität.
Jürg Wittwer hat über den Technologiewandel – insbesondere die Batterieentwicklung – berichtet und die Megatrends in der Mobilität vorgestellt, die nichts weniger als die Neuerfindung der Autos, neue tragbare Mobilitätsgeräte bis hin zu Dohnen für den Personentransport mit Auswirkungen auch auf den ÖV beinhalten. Was Wittwer präsentierte, hat fasziniert. Was früher Science-Fiction war, rollt, fliegt und fährt zukünftig und verändert nicht nur das Strassenbild, sondern auch unser Selbstverständnis von Freiheit und Bewegungsmöglichkeiten.
Noch immer zögern viele beim Umstieg aufs Elektroauto, oft aus Sorge um fehlende Ladestationen. Ilaria Besozzi, CEO von Swisscharge, konnte beruhigen. Laden ist kein Problem mehr. Unterwegs ermöglicht die TCS eCharge-App und die zugehörige Karte (tcs.ch/echarge) Zugang zu rund 5000 öffentlichen Ladepunkten und 630 Schnellladestationen in der Schweiz – transparent, flexibel und einfach. Und auch im Ausland ist das Laden mit TCS eCharge gewährleistet.
Wer zu Hause laden kann, fährt günstiger. Auch hier ist einiges in Bewegung. Durch das schweizweit einzigartige Förderprogramm des Kantons Zürich wurden in den letzten drei Jahren rund 85'000 Parkplätze von Privaten und Firmen erschlossen. Noch bis Ende 2026 stehen Gelder aus dem 50-Millionen-Paket für die Erschliessung von Parkplätzen zur Verfügung. Aber es ist Eile angesagt, die Nachfrage ist gross. Der Fördertopf könnte auch schon Mitte 2026 ausgeschöpft sein.
Martin Bolliger, Senior Experte Elektromobilität und Energie beim TCS, hat in seiner Präsentation eindrücklich aufgezeigt, wie rasant der Wandel voranschreitet: 2025 hat bereits jedes dritte Neufahrzeug in der Schweiz einen Stecker. Was früher Pioniergeist verlangte, ist nun Alltag. Die Auswahl wächst, die Reichweiten steigen, die Preise sinken.
Dutzende vom TCS Zürich an Occasionsautos durchgeführte Tests zeigen, dass die Batterieleistungen über die Jahre kaum nachlässt. Die Preise im Gebrauchtmarkthandel sind tief. Sie bieten eine gute Einstiegsmöglichkeit. Auch Bolliger hat sich gerade ein solches E-Auto günstig gesichert.
Martin Bolliger räumte auch mit den Mythen auf: Die Energie reicht und der ökologische Nutzen ist klar messbar. Für ihn ist klar: Elektromobilität ist kein Zukunftsversprechen mehr, sondern Realität. Der TCS will dabei Orientierung anbieten – sachlich, unabhängig, faktenbasiert. Mit der TCS Autosuche (tcs.ch/autosuche) besteht die Möglichkeit, Vergleiche zwischen Verbrennern und verschiedenen Elektroautos bezüglich Kosten und Klimabilanz anzustellen.
Das Versprechen «Der TCS klärt auf» konnte an diesem Abend gut eingelöst werden. Die Fragerunde hat nochmals einiges zur Klärung beigetragen. Beim anschliessenden Apéro wurde intensiv diskutiert. Der TCS Zürich bleibt am Thema dran und wird nächstes Jahr einen weiterführenden Anlass zum Thema Elektromobilität organisieren.
