Am 18. Mai stimmen die Basler Stimmbürger über die Volksinitiative «sichere Velorouten» ab. 50 Kilometer Velovorzugsrouten werden dabei gefordert.
Die Velorouten sollen mind. 2.4 Meter breit sein, frei von Autos und sollen auch Vorzug für Velos an Verkehrsknoten einführen sowie Nebeneinanderfahren ermöglichen. Die Initiative kommt ursprünglich aus Zürich. Das Zürcher Strassennetz ist jedoch deutlich länger als das Basler Strassennetz mit 318 Kilometern (jeweils ohne Autobahnen). In Basel müssten also auf 16% oder auf mehr als doppelt so vielen Strassen (Zürich 7.5%) Velovorzugsrouten eingerichtet werden. In Zürich wurde die Initiative zwar angenommen. Bei der Umsetzung zeigen sich aber jetzt die Probleme: Anwohnende wehren sich gegen die «Velo-Highways» und Eltern sind besorgt um den Kindsschutz bei Schulhäusern.
Gemäss dem Basler Regierungsrat hätte die Umsetzung der Initiative in den kommenden 10 Jahren ein Vielfaches an zusätzlichen Baustellen zur Folge. Ausserdem ist noch völlig unklar, wo die Vorzugsrouten durchführen würden und wer davon betroffen sein wird. Der Regierung geht aber vom Abbau von mindestens 1'000 zusätzlichen Parkplätzen und von etlichen neuen Einbahnstrassen aus. Auch müssten weitere Spurreduktionen für Autos erfolgen. Das bedeutet noch mehr Behinderung für Anwohnende, Besucher und das Gewerbe. Der Gegenvorschlag geht mit «nur» 40 Kilometer Velovorzugsrouten etwas weniger weit, teilt aber die Grundzüge der Initiative. Der TCS beider Basel setzt sich für ein sicheres Nebeneinander aller Verkehrsmittel ein, befürchtet durch die Initiative jedoch die Verschärfung von Konflikten auf dem Strassennetz. Deshalb empfehlen wir unseren städtischen Mitgliedern ein Nein zur Initiative und zum Gegenvorschlag.