Opel Insignia Grand Sport 2.0T 4x4 (2017)

Im städtischen Gebiet wird die Limousine wegen ihrer üppigen Dimensionen etwas bestraft, doch das grosszügige Platzangebot vorne macht dies wieder wett. Das adaptive Fahrwerk der Version Excellence zieht ebenfalls alle Register. Es filtert Unebenheiten gut aus und die Federung ist so stark, dass sie fast ein bisschen zum Nachschaukeln neigt. Im Sport-Modus hingegen gibt sich der Insignia hart und streng. Dadurch bietet diese nur mässig agile Limousine viel Stabilität und Sicherheit. Nicht zuletzt auch, weil der Allradantrieb von einer individuellen Drehmomentverteilung auf alle vier Räder profitiert (Torque-Vectoring). Und da das Gewicht der Limousine gehalten werden konnte, liefern die 260 PS spritzige Beschleunigungswerte. Der Motor hängt gut am Gas. So reagiert der Insignia unverzögert auf die Befehle des Gaspedals. Im Alltag eine sehr schätzenswerte Eigenschaft, auch wenn der Charakter des Motors mit seiner linearen Leistungsentfaltung und seinem moderaten Motorenklang brav und unspektakulär wirkt. Zudem profitiert der Insignia von mehreren Fahrassistenten. Die Rückfahrkamera mit 360-Grad-Sicht ist beim Parkieren sehr hilfreich und der Rückfahrassistent erkennt jedes Hindernis. Eine durchdachte, aber auch durchaus pragmatische Reiselimousine.

Text: Marc-Olivier Herren

Bilder: Emanuel Freudiger

Die elegante Linie verbirgt die deutlich grösseren Aussenabmessungen. Trotz der eingeschränkten Kopffreiheit hinten durch die abfallende Dachlinie bleibt das Platzangebot im Innenraum grosszügig, aber unspektakulär für ein 4,90-m-Auto. Das Gleiche gilt für den Kofferraum. Die hintere Sitzbank lässt sich geteilt runterklappen. Der Wendekreis ist gross und die Sicht ist eingeschränkt.

Sowohl die Bedienung wie auch die Verarbeitung überzeugen. Das Armaturenbrett und die hochwertigen Materialien schaffen eine angenehme Atmosphäre. Die Instrumentierung, der Touchscreen und die Multimedia-Anbindung sind auf dem neuesten Stand.

Trotz der Abrollgeräusche der 20-Zoll-Räder (optional) ist der Fahrkomfort hoch. Das adaptive Fahrwerk filtert Unebenheiten effizient aus.

Die Serienausstattung der Version Excellence ist umfassend und bietet eine Rückfahrkamera, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, 8-Zoll-Touchscreen. Die Optionen sind erschwinglich und innovativ (LED-Scheinwerfer, Head-up- Display). Der Preis ist angemessen.

Sein adaptives Fahrwerk bietet drei Fahrabstimmungen und vermittelt viel Sicherheit, obwohl die Abstimmung Tour etwas unterdämpft ist und zum Nachschaukeln neigt. Die Lenkung ist sehr direkt und präzise. Das ESP mindert den Fahrspass bei zügiger Gangart relativ früh.

Die mittelmässige Grundausstattung kann mit innovativen Assistenzsystemen vervollständigt werden. Der Bremsweg ist kurz, bleibt aber im Hinblick auf die beeindruckenden Brembo-Bremsscheiben etwas enttäuschend.

Das Zusammenspiel des 2-l-Turbomotors und der 8-Gang-Automatik erweist sich als sehr harmonisch. Nur der diskrete Motorenklang passt so gar nicht zum Durchzug dieses spritzigen 260-PS-Motors. Der Insignia profitiert dank Allradantrieb von einer hervorragenden Traktion.

Die 8.6 l/100 km Werksangabe sind nicht unerreichbar, erfordern aber einen sehr defensiven Fahrstil. Der Gesamtverbrauch bleibt aber relativ hoch.