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Zu Hause laden ist der Normalfall – Mietende bleiben im Nachteil

Die Mehrheit der Elektroautofahrenden lädt ihr Fahrzeug zu Hause, doch wer zur Miete wohnt, hat oft keine Möglichkeit dazu. Dies geht unter anderem aus einer repräsentativen Befragung durch das Bundesamt für Energie zum Ladeverhalten in der Schweiz hervor. Ebenfalls zeigt sie, dass finanzielle Anreize die Bereitschaft zum netzdienlichen Laden deutlich erhöhen. Gemäss TCS kann eine weitere Verbesserung der Ladeinfrastruktur im Besonderen in den Miet- und Mehrfamilienhäusern die Entwicklung der E-Mobilität weiter unterstützen.

04. November 2025

«Wie lädt die Schweiz?»: Erstmals wurde eine repräsentative Befragung mit Fahrerinnen und -fahrer von Elektroautos aus allen Sprachregionen der Schweiz im Auftrag vom Bundesamt für Energie und mit Unterstützung von diversen Partnerorganisationen, darunter auch der Touring Club Schweiz, durchgeführt. Sie gibt Einblick in das Ladeverhalten von Elektroautofahrenden batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV). Die meisten Befragten fahren mit ihrem Elektroauto zwischen 10’000 und 15’000 Kilometer pro Jahr mit verfügbaren Reichweiten von 300 bis 500 Kilometern. 73 Prozent der Befragten sind über 45 Jahre alt, und der Grossteil besitzt eine eigene Garage, einen fixen Tiefgaragen- oder Aussenparkplatz.

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Laden zu Hause dominiert – doch Hürden bleiben

Vier von fünf Elektroautofahrenden nutzen die Ladestation am eigenen Wohnort. Für Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer mit Garage oder festem Parkplatz bildet dies im Alltag kein Problem. Bei jüngeren oder mietenden Personen liegt der Anteil jedoch deutlich tiefer. Wenn nicht zu Hause geladen wird, dann meistens, weil keine private Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Mietende haben klare Nachteile, da die Ladeinfrastruktur oftmals erst erstellt werden muss, oder gar verweigert wird.

Nur knapp 30 Prozent laden gelegentlich bis häufig am Arbeitsplatz. Für diese Personen ist die Ladeinfrastruktur oftmals günstig oder sogar gratis. Daneben nutzt rund ein Viertel öffentliche Ladepunkte im Alltag und mehr als die Hälfte öffentliche Ladepunkte auf längeren Strecken. Im Alltag wird die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur eher von jüngeren Elektroautofahrenden und Mietenden genutzt.

Zwei Drittel lädt zu Hause spätestens, sobald der Akkustand unter 40 Prozent fällt. Unterwegs hingegen meist erst bei fast leerem Akku. Der Mehrheit der Elektroautofahrenden ist es wichtig, dann laden zu können, wenn es gerade praktisch ist. Über die Stabilität des Stromnetzes denken nur wenige nach.

Bereitschaft für Smart Charging

Abgefragt wurde ebenfalls das Thema intelligentes respektive netzdienliches Laden, «Smart Charging». Es bezeichnet das Laden von Elektroautos, bei dem Ladevorgänge gezielt gesteuert und optimiert werden. Durch die Verschiebung des Ladezeitpunkts und der Ladeleistung des Autos kann das Verteilnetz entlastet werden. Damit können eine effizientere Nutzung von Energiequellen wie Solarstrom berücksichtigt werden sowie Faktoren wie Stromtarife, Netzbelastung und der individuelle Energiebedarf.

78 Prozent der Elektroautofahrenden sind bereit, ihr Fahrzeug netzdienlich zu laden. Mit Rabatten oder flexiblen Stromtarifen steigt die Bereitschaft dafür deutlich. Die Hälfte der Befragten besitzen eine Photovoltaikanlage und koordiniert das Laden bereits heute mit ihrer eigenen Stromproduktion. Zwei Drittel von ihnen tun dies regelmässig. Diese Lösung trägt zu einer dezentralen, erneuerbaren Energieversorgung bei.

Rahmenbedingungen entscheidend

Die Umfrage zeigt, dass Eigenheimbesitzer mit der eigenen Ladeinfrastruktur zuhause im Vorteil sind. Eine weitere Verbesserung der Ladeinfrastruktur im Besonderen in den Miet- und Mehrfamilienhäusern kann die Entwicklung der E-Mobilität weiter unterstützen. Der TCS sieht hier Behörden und Vermietende in der Pflicht, indem sie Ladepunkte installieren – etwa bei öffentlichen Parkplätzen – oder vorbereiten. Empfohlen wird dabei das SIA-Merkblatt 2060 (Ausbaustufe C2 Power to Parking), das eine Grundinstallation für E-Mobilität in Mehrparteienliegenschaften vorsieht. Ebenfalls sieht der TCS eine Wachstumschance in den immer günstiger werdenden Preisen von Elektrofahrzeugen.

Flexible Stromtarife könnten künftig Anreize schaffen, auch ohne eigene PV-Anlage. So liesse sich der Stromverbrauch im Verkehr gezielt an das Stromangebot anpassen.

Über die Befragung

Das Marktforschungsinstitut intervista AG hat die Befragung im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) durchgeführt. 2003 Teilnehmende aus der Deutschschweiz, der Westschweiz und der italienischsprachigen Schweiz haben die Umfrage zwischen dem 17. Juli und 18. August 2025 ausgefüllt. Befragt wurden Fahrerinnen und Fahrer von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV).

Zu den gesamten Resultaten der Befragung: Wie lädt die Schweiz? – Befragung von Elektroautofahrenden

Vanessa Flack
Vanessa Flack
Mediensprecherin
Telefon +41 58 827 34 41
Telefon +41 79 522 71 77

Andere Kontakte
Für allgemeine Informationen ist der Kundendienst unter 058 827 27 27 erreichbar.

Für Pannenhilfe in der Schweiz wählen Sie bitte die Nummer 0800 140 140.

Wenn Sie sich im Ausland befinden und Hilfe benötigen, rufen Sie bitte den ETI-Schutzbrief unter +41 58 827 22 20 an.

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