Der Hybrid-Modus kombiniert die 320 PS des Vierzylinder-Benziners und die 87 PS des Elektromotors: Ein sanftes Zusammenspiel, das den Übergang vom elektrischen zum thermischen Antrieb kaum spüren lässt. Was auch einen niedrigen Verbrauch zulässt, zumindest auf mittleren Distanzen. Mit dem Power- Modus ändert sich die Situation radikal. Die 407 PS werden zur Furie und malträtieren die Vorderachse des Pseudo- Allradlers. Die Beschleunigung ist so energiegeladen, wie der Benzinmotor durstig ist. Abgesehen von dieser dynamischen Seite geizt die T8-Version aber mit Fahreindrücken. Die 113 kg schwere Batterie ist im Unterbau des Autos untergebracht und ermöglicht so zumindest eine gute Strassenlage.
Ein etwas steriler, aber nicht uninteressanter Sportler. Vor allem weil dieses schwere Fahrzeug kaum ins Wanken gerät und ausreichend agil ist.
Anspruchsvolles Premium
Der XC60 besticht mehr denn je mit Raffinesse. Das Armaturenbrett enthält Elemente aus Chrom und bietet ein virtuelles Cockpit und einen Touchscreen, der an ein Tablet erinnert. Das Ambiente ist auf der Höhe der Zeit und gewinnt durch hochwertige Materialien. Die Sportsitze aus Veloursleder geben guten Halt und sind komfortabel. Das Gleiche gilt für den Fond, der grosszügig Platz bietet für Beine und Kopf. Wer die optionale, adaptive Luftfederung wählt, wird mit einer sehr zuvorkommenden Dämpfung belohnt. Das ist der ideale Moment, um den «Pilot Assist» einzuschalten, der ein halbautonomes Fahren bis 130 km/h erlaubt. Gut, das Kofferraumvolumen schränkt einen in Sachen Gepäck etwas ein. Doch der XC60 bleibt ein sehr vielseitiges Auto. Die Luftfederung erlaubt bei Bedarf eine erhöhte Bodenfreiheit, sodass man auch unbefestigte Wege befahren kann. Clever.
Text: Marc-Olivier Herren
Bilder: Emanuel Freudiger
Karosserie
Das moderne, attraktive Design geht einher mit fast unveränderten Dimensionen. Der Fond ist grosszügig, aber eher für zwei Personen geeignet. Der Kofferraum ist gut zugänglich (Das Heck lässt sich dank adaptiver Luftfederung um 5 cm absenken), sein Volumen bewegt sich am unteren Ende des Segments. Schlechte Übersicht beim Rangieren und Parkieren.
Innenraum
Stilvoller Innenraum mit Premium-Materialien. Der High-Tech-Volvo bietet ein 12,3” grosses, virtuelles Cockpit und einen 9”-Touchscreen, der wie ein Tablet betätigt wird. Die Bedienung ist intuitiv, die vielen Funktionen sind überwältigend.
Komfort
Das Geräuschniveau ist eines der niedrigsten, die der TCS je gemessen hat. Die optionale, adaptive Luftfederung (2500 Fr.) und der gute Seitenhalt der Sportsitze aus Veloursleder machen den XC60 zu einem guten Langstreckenauto.
Die Grundausstattung ist okay. (Zwei-Zonen-Klima, Spurhalteassistent). Viel Leder und Holz ab dem zweiten Ausstattungsniveau. Einige Lücken in der Grundausstattung (Rückfahrkamera, Sitzheizung als Option) und eine Fülle von Premium- Zubehör lassen den Preis explodieren. Kostenlose Wartung für 10 Jahre.
Fahreigenschaften
Die Hybrid-Version vermittelt nur wenig Fahrgefühl. Der Motor ist diskret und die Lenkung gibt wenig Rückmeldung. Beim Beschleunigen aus Kurven spürt man ein Zerren am Lenkrad. Das Fahrverhalten kann aber als sicher bezeichnet werden.
Sicherheit
Die Fahrassistenten sind teils serienmässig und funktionieren bestens. Die Bedienung des Tablet lenkt vom Verkehrsgeschehen ab. Sehr kurzer Bremsweg.
Motor und Antrieb
Mit Vierzylinder-Turbo (+ Kompressor) und Elektromotor beschleunigt der XC60 von 0 auf 100 km/h in 5,5 Sekunden. 407 PS lassen die 2,2 Tonnen vergessen. Der Elektro-Modus und die 8-Gang-Automatik arbeiten beide sehr sanft. Der Allradantrieb ist eher theoretisch, da der Elektromotor nur die Hinterachse antreibt.
Verbrauch
Als Plug-in-Hybrid fährt der T8 bis zu 40 km rein elektrisch. Über lange Distanzen wird diese Verbrauchsersparnis etwas relativiert. Zu den 3,8 l/ 100 km (+22 kWh) auf der TCS-Normrunde (Strasse) kommt ein Praxisverbrauch von 7,3 l/100 km hinzu. Plus weitere 5,7 kWh Strom.