Im Zeitalter der Hightech-Autos verführt dieses für bescheidene CHF 18'890.- erhältliche Fahrzeug vor allem durch seine Einfachheit. Auch wenn einige der Elemente an einen alten Renault erinnern, so schätzen wir die einfache Bedienung des Touchscreens und der Klimaautomatik. Von der Rustikalität seines Vorgängers befreit, hat auch die Geräuschdämmung merklich Fortschritte gemacht. Nicht zuletzt auch wegen der anschmiegsamen Sitze mit angemessener Polsterung. Der einzige Nachteil sind die Geräusche des Getriebes, welche der Allradler bei Autobahngeschwindigkeit von sich gibt. Die Platzverhältnisse an Bord entsprechen der Fahrzeugklasse und sind ausreichend, und die hintere Sitzbank bietet auch dem mittleren Passagier einen anständigen Sitzplatz. Betreffend Modularität gibt es nicht viel zu berichten. Der gut konfigurierte Kofferraum mit ausreichend Fassungsvermögen muss den Ansprüchen genügen.
Auch in puncto Motoren gibt es nichts Bahnbrechendes zu verzeichnen. Der 125 PS starke 1,2-Liter-Motor gibt sich gutmütig. Die kurze Übersetzung der ersten drei Gänge – typisch für einen 4×4 – sorgt für konsequente Beschleunigung. Die Leistung ist durchaus zufriedenstellend, bei Steigungen auf der Autobahn hat der Duster allerdings bereits Mühe. Das Fahrverhalten ist grundsätzlich ausgewogen, der Aufbau tendiert bei Kurvenfahrt zu leichten Wankbewegungen. Bleibt zu sagen, dass der Duster mehr komfortables Auto als verspielter Kompakt-SUV ist. Für ihn sprechen aber der Lock-Modus des Allradantriebs, die 21 cm Bodenfreiheit und die Bergabfahrhilfe. Dabei wird der Fahrer sogar von vier Kameras unterstützt, welche die Fahrzeugumgebung überwachen. Es liegt auf der Hand: Der Duster hat den Low-Cost-Anstrich definitiv verloren.
Text: Marc-Olivier Herren