Audi A3 Sportback g-tron (2019)

Der einzige Unterschied zum Innenraum herkömmlicher Auto besteht darin, dass zwei Anzeigen für Erdgas und Benzin vorhanden sind. Der Audi arbeitet immer im Erdgasbetrieb, bis dieser Kraftstoff verbraucht ist. Springt die Erdgasanzeige auf Reserve und beginnt zu blinken, schaltet das Fahrzeug automatisch auf Benzinbetrieb um. Dieser Vorgang bleibt vom Fahrer fast unbemerkt, da sich weder das Ansprechverhalten des Motors noch dessen Klang ändert. Während des Tests betrug der Benzinverbrauch 6.6 l/km und der Gasverbrauch 4.6 kg/km. Beeindruckend ist die Gesamtreichweite von über 1'000 km. Die 314 km, die im Durchschnitt mit Erdgas zurückgelegt werden, haben ausserdem eine interessante Ökobilanz: Die CO₂-Emissionen reduzieren sich um rund 25% und auch die Feinstaubemissionen sind markant tiefer. Obwohl die 110 PS ganze 1.5 Tonnen Gewicht bewegen müssen, bietet der Audi A3 g-tron ausreichend Fahrspass. Die Turboaufladung beseitigt die Trägheit früherer CNG-Modelle mit Saugmotor. Der 1.4-l-TSI verleiht ihm ein gutes Ansprechverhalten, das durch den Betrieb mit Erdgas in keiner Weise
beeinträchtigt wird. Auch sind die Fahreigenschaften ausgewogen und das Auto ist leicht beherrschbar. Das getestete Modell kostet nur gerade CHF 1'600.- mehr als sein äquivalentes, benzinbetriebenes Gegenstück. Es lohnt sich also, die Option Erdgas in Betracht zu ziehen.

Text: Marc-Olivier Herren

Bilder: Emanuel Freudiger

Abgesehen vom g-tron-Schriftzug unterscheidet sich die bivalente Version optisch nicht vom üblichen A3 Sportback. Aufgrund der Gastanks unter dem Kofferraumboden ist das Kofferraumvolumen ziemlich eingeschränkt. Die 280 Liter entsprechen dem Nutzvolumens eines Kleinwagens.

Nichts Neues im Innenraum: Klassisch und modern sowie in guter Audi- Tradition mit hochwertigen Materialien ausgestattet. Die Füllstände von Erdgas und Benzin werden auf zwei separaten Tankanzeigen dargestellt.

Das Fahrwerk ist ein guter Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Fahrkomfort. Letzterer profitiert auch von den hervorragenden Sportsitzen (Option) und der Federung.

Die g-tron-Version ist nicht viel teurer als das vergleichbare Benzinmodell, aber der Preis ist immer noch hoch. Die Wartungsintervalle sind kürzer als bei Benzin- und Dieselmodellen, was trotz der kostenlosen Wartung (10 Jahre/100'000 km) die Rechnung zusätzlich erhöht.

Durch die sorgfältige Abstimmung von Fahrwerk, Lenkung, Bremsen und ESP ist der A3 agil, spontan und bleibt auch in schnellen Kurven lange Zeit neutral. Mit «Audi Drive Select» kann ausserdem die Lenkungs- und Getriebecharakteristik verändert werden.

Hohes Sicherheitsniveau dank der vielen Optionen. Sehr leistungsfähige Bremsen.

Der 1,4-Liter-Turbo, der für den Betrieb mit Gas und Benzin ausgelegt ist, ist drehfreudig und dank der Turboaufladung auch bei niedrigen Drehzahlen gut zu fahren. Auch wenn die Leistung für das stattliche Gewicht doch eher bescheiden ist. Das Auto fährt zuerst mit Gas und schaltet dann auf Benzin um, wenn der Erdgastank leergefahren ist. Der Fahrer hat keine Möglichkeit, die Antriebsart manuell zu wechseln.

Die pro 100 km erfassten Durchschnittswerte liegen bei etwa 4 kg im Erdgasbetrieb und 6.5 l im Benzinbetrieb. Die hervorragende Verbrennung des Erdgases führt im Vergleich zum Benziner zu weniger Partikelemissionen. Auch der CO₂-Austoss des Gases ist rund 25% tiefer als jener des Benzins.