Ein Elektrovelo kann teuer werden im Unterhalt, wenn man es falsch behandelt. Insbesondere beim Akku sollte man wissen, was man tut. Im Übrigen entsprechen viele Komponenten denjenigen eines herkömmlichen Fahrrads, nur dass diese je nach dem stärkeren Beanspruchungen ausgesetzt sind.
Zum Beispiel die Vernachlässigung des Akkus könnte die Freude am Fahren trüben. Denn ein Ersatz kann je nach Typ und Fabrikat schon einige Hundert Franken kosten. In der Regel sind E-Bikes mit Lithium-Ionen-Akkus ausgerüstet. Deren Lebensdauer geben die Hersteller mit etwa 500 bis 1000 vollen Ladezyklen an. Dies ist eine eher theoretische Angabe, weil man in der Praxis meistens nicht volle Zyklen fährt.
Unbestritten ist hingegen, dass ein Lithium-Ionen-Akku mit der Zeit an Speicherkapazität verliert – auch dann, wenn das E-Bike nicht gebraucht wird. Im Durchschnitt ist von 5 % pro Jahr die Rede, bis zu 10 % werden meistens toleriert. TCS-Elektrovelo-Praxistests haben Verluste in dieser Grössenordnung bestätigt. Ein vierjähriger Akku verfügt demnach über rund 80 % Speicherkapazität. Wenn die Leistung während der oftmals zweijährigen Garantiezeit unter diesen Wert fällt, gilt der Akku als verschlissen. Im Übrigen gibt es jedoch kaum verbindliche Angaben zu Alter oder Reichweite. In der Praxis ersetzt der Händler den Akku meistens dann, wenn der Kunde über zu wenig Speicherkapazität – also über eine zu kleine Reichweite – klagt.
Die Akku-Lebensdauer ist durch gute Pflege verlängerbar. Vor allem lässt sich der Totalausfall nach längerem Nichtgebrauch vermeiden. Hier einige Tipps für den Winter, um die Batterie zu schonen:
Weitere E-Bike-Komponenten werden wie bei einem „normalen“ Velo gepflegt. Wer bei längerem Stillstand von Zeit zu Zeit an den Bremshebeln zieht, verhindert bei hydraulischen Bremsanlagen klemmende Geber- und Nehmerkolben. Weil die Luft in den Schläuchen mit der Zeit entweicht, wird das Rad bei Nichtgebrauch am besten aufgehängt.
Hochdruckreiniger eignen sich nicht zur Reinigung, sie könnten Wasser in die Lager pressen. Ideal sind ein Wassereimer, ein Schwamm und für schwer zugängliche Stellen eine Bürste. Bei starker Verschmutzung lohnt sich ein vorgängiges Einsprühen mit einem Fahrradreiniger. Anschliessend wird getrocknet und mit einem öligen Lappen konserviert. Vorsicht: Bremsscheiben und -beläge sollten nicht mit Öl in Berührung kommen.
Reinigen Sie die Kette mit einem Lappen, bevor etwas Öl auf das untere Kettentrumm geträufelt wird. Dann wird der Antrieb rückwärts gedreht, damit sich das Öl auf alle Glieder verteilt. Auch den Gelenken des Umwerfers und Wechsels sowie den Pedal-Lagern, Bremshebeln und gefederten Sattelstützen schadet etwas Öl nicht.
Federelemente von Gabeln oder hinteren Schwingen brauchen bei ihren Gleitbuchsen von Zeit zu Zeit ein wenig Federungsfett. Stets sinnvoll sind die Kontrolle der Bremsbelag-Stärken bzw. der Bremsklötze und gegebenenfalls der Bremsscheiben sowie die Prüfung der Lichtanlage.