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SOS «eCall»

Das automatische Notrufsystem eCall ist seit dem 31. März 2018 obligatorisch. Welche Fahrzeuge sind betroffen?

Betroffen sind PW und leichte Nutzfahrzeuge, die nach dem 31. März 2018 typengenehmigt wurden. Eine Frist, bis wann keine Neuwagen mehr ohne eCall in Verkehr gesetzt werden können, nennt die EU-Verordnung nicht. Zusammen mit kommenden Verschärfungen der Abgasvorschriften, ergibt sich, dass eCall ab dem 1. Januar 2021 in allen Neuwagen Pflicht wird.

Was ist das Ziel dieser Massnahme «eCall»?

Das Ziel dieser von der EU beschlossenen und von der Schweiz übernommenen Massnahme ist Leben retten. Bei einem starken Aufprall, z. B. wenn Airbags auslösen, werden wichtige Angaben wie Zeitpunkt des Unfalls, Standort, Fahrzeugantrieb, Anzahl Insassen (geschlossene Sicherheitsgurten) etc. automatisch an die internationale Notruftelefonnummer 112 übermittelt. Auch eine Sprechverbindung wird aufgebaut. Die Rettungskräfte sind dadurch schneller vor Ort und besser informiert.

Kann ein Notruf über eCall auch manuell ausgelöst werden?

Ja. Wird Hilfe benötigt, obwohl das Fahrzeug nicht schwer beschädigt ist, können Fahrer, Mitfahrer und Helfer mit der SOS-Taste manuell einen Notruf auslösen.

Wer nimmt manuelle Notrufe entgegen?

Auf manuelle Notrufe – Pannen, medizinische Probleme – antwortet die der SOS-Taste im Fahrzeug hinterlegte Telefonzentrale in der entsprechenden Sprache und organisiert bedarfsgerechte Hilfe.

Muss ich eCall nachrüsten?

Nein. Eine marken-/modellunabhängige Nachrüstung mit gleicher Funktionalität ist kaum möglich.

Kann ich eCall nachrüsten?

Es gibt Sensoren, die im Cockpit verstaut oder im Zigarettenanzünder eingesteckt werden. Diese können Ereignisse aber nicht mit gleicher Zuverlässigkeit erfassen wie ab Werk verbaute Sensoren. Sie laufen vielfach über eine App via Callcenter des Anbieters und teils nur dann, wenn auch das Smartphone mitfährt. Für manuelle Notrufe eignet sich auch eine App. Wichtig ist, dass in der Notrufzentrale rasch, zuverlässig und richtig reagiert wird.

Geht von eCall eine Gefahr für die Privatsphäre der Autofahrer aus?

Die eCall-Sensoren wären im Prinzip zur Streckenaufzeichnung oder Gebührenerhebung brauchbar. Das System sendet aber nur nach einem Unfall einen Notruf mit Daten. Es zeichnet keine auf.

Welche Einrichtungen im Auto sammeln Daten?

Das tun vor allem Komforteinrichtungen, die via Smartphone(-App) aktiviert und bedient werden müssen. Auch digitale Inspektions- und Wartungssysteme verfügen oft über Funktionen die Rückschlüsse auf Nutzung und Einsatzbedingungen zulassen. Der TCS fordert daher Transparenz, fairen Wettbewerb und dass die Datenhoheit beim Autobesitzer liegt.

TCS-App

Seit 2012 können Mitglieder mit der TCS-App geolokalisierte Notrufe (Pannen-/ Unfallhilfe) tätigen. Die kostenlose TCS-App kann überall eingesetzt werden, beim Skifahren, auf Wanderungen etc. Innerhalb der Schweiz wird mit dem Notruf automatisch auch der Standort übermittelt.

Rettungskarten

Der TCS empfiehlt auf jeden Fall die Rettungskarte im Auto zu platzieren. Mit deren Angaben kann die Rettungszeit oft verkürzt und der Verunfallte schneller medizinisch versorgt werden.

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